Am 28. April machten sich vier Genoss*innen der FAU Halle auf den Weg nach Leipzig, um an einer Kundgebung anlässlich des Workers Memorial Day (WMD) teilzunehmen. Organisiert wurde diese von der FAU Leipzig, der Anarchosyndikalistischen Jugend (ASJ) und den Industrial Workers of the World (IWW). Am WMD wird international der Arbeiter*innen gedacht, die im letzten Jahr ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben durch unzumutbare Arbeitsbedingungen verloren haben und dem Wahnsinn von acht oder mehr Stunden Lohnarbeit regional und global durch seelische und körperliche Verletzungen erliegen. Dieser Wahnsinn ist oft einhergehend mit Arbeitsunfällen, weil betreffende Schutzmöglichkeiten während der Arbeit weg gespart wurden und Renovierungen von Fabriken dem Unternehmen „zu teuer“ sind. Viele Unfälle resultieren auch aus Überlastungen der Arbeiter*innen am Arbeitsplatz aufgrund von zu wenig Freizeit, fehlenden Pausen und Schlafmangel.
Besonders wurde der Toten und Verletzen des Einsturzes des Rana Plaza, einer Textilfabrik in Bangladesch gedacht. Trotz aller Versprechungen haben viele der Überlebenden bis heute keine Hilfe erhalten. Diese Tragödie steht exemplarisch für all die Menschen, die sich in den ärmsten Ländern der Welt täglich in Lebensgefahr begeben. Und das für einen Lohn, der nicht einmal genügt, um die eigene Familie satt zu bekommen.
Obwohl diese Arbeitsverhältnisse mit denen in Deutschland kaum zu vergleichen sind, steht fest: Auch hier arbeiten unzählige Menschen unter miserablen Bedingungen. Täglich passieren Arbeitsunfälle wegen fehlender Schutzausrüstung, unergonomische Arbeitsgeräte führen zu körperlichen Verschleißerscheinungen, Leistungsdruck und Stress bereiten enorme psychische Probleme. Hilfe erhält mensch von den Betrieben selbst und den staatlichen Behörden kaum. Häufig werden Arbeitsschutzmaßnahmen zu Gunsten von Effizienz und Profit bewusst ignoriert.
Daher müssen wir selbst aktiv werden, uns organisieren und gemeinsam für Arbeitsschutz, und ein angenehmes Leben einstehen.
Der Toten gedenken, für die Lebenden kämpfen!
Für ein menschengerechtes Arbeiten hier und überall!