Am 1. Mai veranstaltete die FAU-Halle eine Kundgebung gegen die Tarifeinheit auf dem Marktplatz gegenüber vom DGB-Maifest. Tarifeinheit, die eigentlich schon vergessen war, soll nun per Gesetz festgeschrieben werden. Eine Idee die der BDA und der DGB nach dem Ende des Grundsatzes „ein Betrieb – ein Tarifvertrag“ geschaffen und nun der Politik zur Umsetzung gegeben haben. Die Tarifeinheit bedeutet für die Gewerkschaften, dass nur noch die Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern im Betrieb einen Tarifvertrag erlangen kann. Dazu muss das Streikrecht der anderen Gewerkschaften eingeschränkt werden. Dies zerstört den Gewerkschaftspluralismus und schränkt die Wahlfreiheit der Arbeiter_innen ein. Die Tarifeinheit stellt somit eine Einschränkung aller Gewerkschaften dar. Streikfreudige Belegschaften dürfen nicht einfach ruhig gestellt werden. Tarifverträge dürfen nicht nur Placebos sein, es muss allen Gewerkschaft gestattet sein einen Tarifvertrag zu erlangen bei Bedarf auch mit Streik. Der Streik war schon immer gewerkschaftliches Mittel Nummer eins. Es gab ihn schon, bevor Gewerkschaften entstanden, zuletzt kam erst der Tarifvertrag. Denn es gilt: Ohne Streik keine Gewerkschaft und somit keine Verbesserungen.
Immer wieder musste erklärt werden, warum wir nicht am DGB Maifest teilnehmen. Auch wurde gelegentlich gesagt, dass es kein Problem wäre, an dem Fest teilzunehmen, wenn wir uns angemeldet hätten. Die FAU Halle hatte sich beim DGB dafür angemeldet, wurde aber mit folgender Begründung abgelehnt:
„Wir haben über Ihre Anfrage beraten und teilen Ihnen mit, dass wir nur DGB-Gewerkschaften sowie Parteien und nahestehenden Vereine und Verbände u.ä. gestatten auf unserem Maiplatz präsent zu sein. Wir bitten um Verständnis, dass wir Ihnen eine Absage erteilen.“
Trotz allem konnte über die Tarifeinheit informiert, DA verteilt und interessierten Informationen über die FAU gegeben werden.
Bescheidenheit war gestern, lasst uns streiken! Her mit dem schönen Leben!