Am 28.04. um 17.30 Uhr schallten Reden über den Markt: „Wir sind hier, um an Kollegen zu erinnern, die durch Arbeitsunfälle umgekommen sind oder bleibende Schäden davon getragen haben. Wir sind hier, um anzuprangern, dass durch Profitstreben Menschen sterben müssen. Wir sind hier, diese Erinnerungen am jährlichen Workers Memorial Day wachzuhalten.“
Die Basisgewerkschaft FAU Halle rief zur Teilnahme an der Mahnwache an diesem internationalen Gedenktag auf. Unterstützung kam von Genossen der FAU und ASJ Leipzig, sowie von der Basisgewerkschaft IWW.
Jährlich sterben 219000 Menschen in Folge von Arbeitsunfällen. 2014 waren es in Deutschland 722 Todesopfer. Weil Arbeitsschutz kostet wird er häufig vernachlässigt um mehr Profite erwirtschaften zu können.
Über 300 Tote gab es bei einen Grubenunglück 2014 in der Türkei. Mehr als 1000 Menschen starben, als 2013 eine Fabrik in Bangladesch einstürzte. In Japan sterben jährlich hunderte Menschen an Herzversagen in Folge schlichter Überarbeitung. Sicherheitsbedenken werden ignoriert um den reibungslosen Produktionsablauf nicht zu gefährden. Die Gefährdung von Menschenleben wird dafür in Kauf genommen.
In den Unternehmen wird die Arbeitsbelastung immer größer. Die Lohnabhängigen bekommen den Marktdruck aufgeladen. Infolgedessen steigt die Zahl arbeitsbedingter psychischer Erkrankungen auch in Deutschland. Ein Leipziger Genosse wies auf den aktuellen Konflikt in der Volkssolidarität Leipzig hin (http://rettet-die-volkssolidaritaet.leipzig.in). In sozialen Berufen steht das Bedürfnis zu helfen oft den im Betrieb vorgefundenen Arbeitsbedingungen gegenüber. Ein kaum schaffbares Arbeitspensum und zu wenig Kollegen gemeinsam mit dem Selbstanspruch die zu pflegenden Personen gut zu versorgen entwickelt sich schnell zur Überlastung. Die Konsequenz heißt Burnout.
Der alltägliche Tod im Betrieben der Welt sollte Anstoß genug dafür geben, die kapitalistische Produktionsweise als Ganzes zu hinterfragen. Wo für Profite produziert wird, verschwinden elementare Bedürfnisse der Menschen im Hintergrund. „Wir arbeiten schließlich nicht um zu sterben, sondern um leben zu können!