Vortrag Prekäre Arbeit an der Uni und drumherum

Die Bildungsinitiative Leipzig/Halle präsentiert Vortrag und Diskussion mit einem Referenten des Allgemeinen Syndikats der FAU Berlin am:
Di. 28.04.09 | 18:00 Uhr | Hörsaal A Melanchtonianum | MLU Halle
Mi. 29.04.08 | 18:00 Uhr | Neues Seminargebäude S015 | Uni Leipzig

im Anschluß gibt es ein Konzert mit dem Geigerzähler:
in Halle im Unikum (Universitätsstr. 23), in Leipzig entfällt es leider.

Die allgemeine Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen macht auch vor den Hochschulen nicht halt. Nicht nur das: Die Universitäten haben sich mittlerweile zu einem regelrechten Herd von prekärer Arbeit entwickelt. Und dennoch wird die lohnabhängige Lage vieler Betroffener kaum reflektiert, werden die Probleme nur als individuell oder vorübergehend wahrgenommen.

Über eine Millionen Studierende, die neben dem Studium jobben müssen, sind betroffen von unsicheren und mies bezahlten Arbeitsverhältnissen. Als leicht ersetzbare Arbeitskräfte sind sie zudem häufig ein Faktor zur Aufweichung von Arbeitsstandards, begünstigt dadurch, dass dem studentischen Milieu gewerkschaftliche Organisierung häufig ein Fremdwort ist.

Durch die neuen Studienordnungen werden Studierende vermehrt verpflichtet Praktika zu leisten. Obwohl sie dort häufig – und widerrechtlich – reguläre Tätigkeiten ausführen, sind diese Praktika unbezahlt oder nur mit Almosen vergütet. Fehlende Rechtskenntnis, mangelndes Problembewusstsein und Abhängigkeitsverhältnisse sorgen dafür, dass fast alle diesen Zustand ohne Gegenwehr hinnehmen. Auch hier wirken Studierende als massiver Verdrängungsfaktor regulärer Arbeit. Das gilt für Hunderttausende PraktikantInnen.

Durch drastische Einsparungen im Bildungsbereich und dessen Kommerzialisierung sind auch die Arbeitsverhältnisse an den Hochschulen selbst zunehmend prekär geworden. Immer mehr Studierende werden als un- oder mies bezahlte Dozenten missbraucht, während AkademikerInnen zunehmend unter Druck geraten, unbezahlte Lehraufträge anzunehmen. Auch das Servicepersonal ist durch Ausgliederungen und dem Trend zur Leiharbeit von Prekarisierung betroffen.

Betroffen sind alle: Studierende, Lehrende, Angestellte und Servicekräfte!

Doch wie kommen wir aus dem Schlamassel wieder raus, wie lässt sich dieser Trend umkehren? Wie können Methoden und Gegenstrategien aussehen? Und vor allem: wo liegen die Perspektiven für eine Organisierung, die die verschiedenen Statusgruppen vereint und auch an den Grenzen der Hochschule nicht halt macht?

All das und vieles mehr erfahrt ihr im Vortrag: „Prekäre Arbeit an der Uni und drumherum“. Wir freuen uns auf eine anregende Diskussion.

Chefduzen Rundreise

Was hat es mit chefduzen.de, dem „Forum der Ausgebeuteten“ auf sich? Mit was beschäftigt und wie organisiert sich die FAU? Und wie können wir doch etwas tun?

Um diesen Fragen nachzugehen, veranstaltet die Vereinigung aller Branchen – FAU Leipzig vom 15.4. bis 24.4. eine Rundreise mit Karsten Weber, Gründer von Chef Duzen, und FAU-Aktiven. Wir wollen das „Forum der Ausgebeuteten“ vorstellen – mit Hintergrundinfos, Anekdoten zum Forumsbetrieb und Berichten von Widerstandsaktionen.

Zudem wollen wir gemeinsam Wege und Möglichkeiten diskutieren, wie man Verbesserungen erkämpfen kann – auch wenn man keine große Macht oder Massen hinter sich hat und sich angesichts der Zustände auf Arbeit oder beim Amt eher ohnmächtig fühlt.

Diese Ohnmacht aufzubrechen und sich selbst auf solidarischer Grundlage handlungsfähig zu machen, ist das Gebot der Stunde. Dafür soll diese Infotour einen Beitrag leisten und ein Forum bieten.

Mi. 15.4. Leipzig
19 Uhr – Libelle, Kolonnadenstr. 19 (Nähe Westplatz)

Do. 16.4. Altenburg
19 Uhr – Alternativhaus, Auf den Röhren 12 (Nähe Schloß)

Fr. 17.4. Schwarzenberg
18 Uhr – Häusl, Am Schwarzwasser 12

So. 19.4. Zwickau
17 Uhr – Café König, Amalienstraße 3

Di. 21.4. Halle
19:30 – VL, Ludwigstr. 37

Mi. 22.4. Magdeburg
18 Uhr – Umsonstladen, Brandenburger Str. 9 Hinterhof

Do. 23.4. Grimma
19 Uhr – Café „Kleine Welt“, Weberstrasse 40

Fr. 24.4. Leipzig
Zeit folgt – G16, Gießerstr. 16 (zum Gieszerfestival)