Sin Patrón – Arbeiten ohne Chefs

Instandbesetzte Betriebe in Belegschaftskontrolle
Das argentinische Modell: Besetzen. Widerstand leisten. Weiterproduzieren.

Vortrag und Buchvorstellung mit dem Übersetzer: Daniel Kulla
Dieses Buch dokumentiert etwas Unerhörtes. Es zeigt uns Menschen, die um ihre Arbeitsplätze kämpfen, und die, während sie das tun, immer besser verstehen, was das noch alles bedeutet. Es zeigt uns, wie Belegschaften für bankrott erklärte Betriebe besetzen und als Kooperative weiterführen; wie sie es nicht als alternativlos hinnehmen, wenn der Markt etwas aufgibt. „Es begann mit ‚Ich verliere meinen Job‘, nicht mit der Entscheidung, Eigentümer zu enteignen.“ In Argentinien sind die „fábricas recuperadas“ längst bekannt und beliebt genug, dass ihr praktisches Beispiel und ihre direkte Hilfe immer wieder neue Instandbesetzungen inspirieren und unterstützen. Auch in Europa gibt es bereits erste Belegschaften, die dem Beispiel folgen und sich aus Argentinien Rat holen, wie etwa die griechische Baustoff-Fabrik Vio.Me, die mittlerweile auch unter dem Motto der argentinischen Bewegung firmiert: „Besetzen. Widerstand leisten. Produzieren.“
Ganz Ähnliches, wie es die Arbeiter in Argentinien herausgefunden haben, ließe sich auch in Deutschland entdecken. Auch hier klaffen Selbstbild und Realität, oft verstärkt durch die Außenwahrnehmung, erheblich auseinander. Auch hier gibt es verklärte Vergangenheit und verkannte Gegenwart. Und auch hier werden immer wieder die falschen Antworten gegeben.

04.06.2015, 18.30 Uhr
VL Infoladen Glimpflich
Ludwigstraße 37

Rückblick: Workers Memorial Day

Am 28.04. um 17.30 Uhr schallten Reden über den Markt: „Wir sind hier, um an Kollegen zu erinnern, die durch Arbeitsunfälle umgekommen sind oder bleibende Schäden davon getragen haben. Wir sind hier, um anzuprangern, dass durch Profitstreben Menschen sterben müssen. Wir sind hier, diese Erinnerungen am jährlichen Workers Memorial Day wachzuhalten.“
Die Basisgewerkschaft FAU Halle rief zur Teilnahme an der Mahnwache an diesem internationalen Gedenktag auf. Unterstützung kam von Genossen der FAU und ASJ Leipzig, sowie von der Basisgewerkschaft IWW.
Jährlich sterben 219000 Menschen in Folge von Arbeitsunfällen. 2014 waren es in Deutschland 722 Todesopfer. Weil Arbeitsschutz kostet wird er häufig vernachlässigt um mehr Profite erwirtschaften zu können.
Über 300 Tote gab es bei einen Grubenunglück 2014 in der Türkei. Mehr als 1000 Menschen starben, als 2013 eine Fabrik in Bangladesch einstürzte. In Japan sterben jährlich hunderte Menschen an Herzversagen in Folge schlichter Überarbeitung. Sicherheitsbedenken werden ignoriert um den reibungslosen Produktionsablauf nicht zu gefährden. Die Gefährdung von Menschenleben wird dafür in Kauf genommen. Weiter lesen „Rückblick: Workers Memorial Day“

TARIFEINHEIT? NICHT MIT UNS!

FÜR VOLLE GEWERKSCHAFTLICHE AKTIONSFREIHEIT

„Der gravierendste Eingriff in die gewerkschaftliche
Grundrechte seit Ende des zweiten Weltkrieges“
Armin Ehl vom Marburger Bund

Nachdem das Streikrecht bereits in Spanien eingeschränkt und in Griechenland praktisch abgeschafft worden ist, wird voraussichtlich am 22./23. Mai das Tarifeinheitsgesetz vom Bundestag verabschiedet. Die Tarifeinheit wird dazu führen, dass nur noch die Mehrheitsgewerkschaft, also die größte Gewerkschaft eines Betriebes, Arbeitskämpfe führen und somit Tarifverträge abschließen darf. Kleinere Gewerkschaften werden praktisch zur Untätigkeit gezwungen. Vor allem wird in die Koalitionsfreiheit (Art.9 Abs. 3 Satz 1 GG) massiv eingriffen und somit auch das Streikrechts eingeschränkt. Es würden zwei Klassen von Gewerkschaften entstehen: die einen, die noch streiken dürfen und die anderen, die bestenfalls Tarifergebnisse, die andere ausgehandelt haben, abnicken dürfen. Dieser Eingriff in das Grundrecht ist nur vergleichbar mit der weitgehenden Aushebelung des Asylrechts Anfang der 90er Jahre. Das sogenannte „Tarifeinheitsgesetz“ bedroht eines unserer wesentlichen Grundrechte, denn: Jeder Mensch hat das Recht zu streiken!

Kundgebung der FAU Halle / Halle / Marktplatz / 1.5. / 10 Uhr

WORKERS MEMORIAL DAY

REMEMBER THE DEAD – FIGHT FOR THE LIVING

Der WORKERS MEMORIAL DAY ist ein weltweiter gewerkschaftlicher Gedenktag an die Lohnabhängigen, die durch ihre Arbeit erkrankt, verletzt oder getötet wurde. Jährlich sterben mehr als zwei Millionen Menschen an den Folgen eines Arbeitsunfalls oder von Berufskrankheiten. Es ereignen sich schätzungsweise 270 Millionen Arbeitsunfälle und erkranken etwa 160 Millionen Menschen an arbeitsbedingten Krankheiten. Giftige Substanzen töten 440.000 Arbeiter, wobei allein Asbest für etwa 100.000 Tote verantwortlich ist. Weltweit stirbt alle 15 Sekunden ein Arbeiter, 6.000 Arbeiter sterben am Tag, wonach mehr Menschen durch Arbeit sterben als durch Kriege. Die Zahl von Krebs, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Depressionen nehmen dabei weiter zu.
Viele Unfälle und Erkrankungen ließen sich durch Verbesserung des Arbeitsschutzes und Reduzierung der Arbeitsleistung vermeiden. Dies steht aber der Profitmaximierung und dem Gewinnstreben der Chefs entgegen. Lassen Sie uns an diesem Tag ein Zeichen zum Gedenken an die Opfer der Arbeitswelt setzen.

Kundgebung der FAU Halle / Halle / Marktplatz / 28.4. / 17 Uhr

Bundesweite Demo gegen das Tarifeinheitsgesetz

Hände weg vom Streikrecht – Streikrecht ist Grundrecht! Für volle gewerkschaftliche Aktionsfreiheit!

Unter diesem Motto rufen wir auf zu einer bundesweiten Demonstration am 18. April nach Frankfurt a. M,. Am 21./22. Mai 2015 soll das höchst umstrittene »Tarifeinheitsgesetz« in 2. und 3. Lesung im Bundestag beraten und verabschiedet werden. Kommt es so weit, wird ein weiteres Grundrecht – wie bei der weitgehenden Aushebelung des Asylrechtes Anfang der neunziger Jahre – massiv eingeschränkt.

Aufruf lesen, direkt unterstützen, nach Frankfurt fahren!
Weiter lesen „Bundesweite Demo gegen das Tarifeinheitsgesetz“

Hoelz. Biografie einer Zukunft

Buchlesung mit Norbert Marohn

Anfang der 1920er Jahre ist er es, dessen Name in Deutschland für Revolution steht: MAX HOELZ. Landarbeiterkind, Kinoerklärer, kriegselend, lernbegierig: Sein Lebenstraum reicht nicht vom Tellerwäscher zum Millionär – er bekämpft Millionäre. Sein Gerechtigkeitssinn bleibt nicht beim Mitleid stehen: Er schafft im Vogtland ein ›Gerechtigkeitsregime‹, er treibt den mitteldeutschen Aufstand voran, er wird von Berlin bis Moskau bekannt – von seinen Zeitgenossen geliebt, verehrt oder schroff verdammt.Was tut ein Unruhestifter, der die bestehende Gesellschaft für verfehlt hält? Hoelz sucht Verbündete. Bald entscheidet er sich für die Kommunistische Partei. Doch ist in der KPD selbst klar, welche Linie sie vorgibt, von wem sie dirigiert wird? Max Hoelz, vor 125 Jahren geboren, im sowjetischen Exil bei einem ›Bootsunfall‹ gestorben, im bürgerlichen Deutschland vergessen gemacht – die Biografie eines Revolutionärs, der nur eine Richtung kennt: Vorwärts!

01.04.2015 – 19.00 Uhr
In der „Goldene Rose“
Rannische Straße 19, 06108 Halle/Saale
Die Veranstaltung wird von der FAU Halle organisiert.

Blockupy-Bus und M18-Netzwerk

Es wird am 18.3. einen Blockupy-Bus von Halle nach Frankfurt und zurück geben. Die Solitickets könnt ihr bei der LINKEN-Halle bekommen, die Spendenempfehlung beträgt 10-15€ pro Ticket. Weitere Infos gibt es hier.

Außerdem unterstützt die FAU Halle jetzt offiziell den M18-Aufruf zu den Protesten gegen die EZB-Eröffnung. Am 11.3. wird es dazu auch noch mal eine interssante Veranstaltung in Leipzig geben. Mehr Infos findet ihr hier. Einen kleinen Vorgeschmack auf diese Diskussion bekommt ihr schon in diesem Radiointerview mit John Malamatinas.

Mobi-Veranstaltung zu den EZB-Protesten

ECB

Am 18.03.2015 bekommt die europäische Krisenpolitik ein Wahrzeichen: Der neue Hauptsitz der Europäischen Zentralbank (EZB) wird in Frankfurt eröffnet. TOP B3RLIN stellt die Hintergründe der Mobilisierung im Rahmen der Kampagne M18 vor, erklärt, warum es sich bei der EZB um ein Symbol, einen Akteur und eine Institution kapitalistischer Krisenpolitik handelt und informiert über den aktuellen Stand der geplanten Proteste. Außerdem werden Solitickets für die Fahrt nach Frankfurt angeboten.

Mittwoch, 04.03.2015, 19 Uhr

Die Veranstaltung findet im VL-Infoladen statt.

mehr Infos: top-berlin.net

organisiert von:
FAU Halle
SDS Halle

Weiter lesen „Mobi-Veranstaltung zu den EZB-Protesten“

EZB-Eröffnung am 18. März 2015 stören!

Liebe Genoss*innen,
am 18.03.2015 eröffnet die EZB in Frankfurt am Main. Wir wollen gegen Sparpolitik und Verarmung protestieren, unsere Solidarität mit den Betroffenen zum Ausdruck bringen und den antiautoritären Widerstand stärken!
Deswegen organisieren wir zusammen mit dem SDS einen Bus für den 18.3. und ihr könnt gerne mitfahren! Tickets und Mobi-VA folgen!

Wir unterstützen den Aufruf vom M31-Netzwerk zum Protest gegen die EZB-Eröffnung.
EZB-Eröffnung am 18. März 2015 stören – Gegen das Europa des Kapitals – Antiautoritären Widerstand stärken

Mehr Infos zum 18.3. gibt es auch hier:
march18.net
blockupy.org

Vortrag: Krise – Bildung – Widerstand

Die Krise geht auch an den Universitäten und Studierenden nicht vorbei. Die unter dem Druck kapitalistischer Verwertung durchgeführten Hochschulreformen verknappen die für Forschung und Lehre bereitstehenden finanziellen Mittel, sodass Überstunden für Lehrende und überfüllte Hörsäle und Seminarräume für Studierende nicht selten Anlass für Verwunderung oder Ärger sind. Während die einen sich nun vergangene Zeiten zurückwünschen, in denen Arbeiterkinder noch Arbeiter wurden und nicht die Universität besuchten, und einen letzten Zufluchtsort an exzellenten Unis, Fachbereichen oder „Eliteunis“ finden zu meinen, sind die anderen sich nicht dafür zu schade, tief in die Mottenkiste des „kreativen Protests“ zu greifen, um in deutschen Innenstädten etwa durch die symbolische Beerdigung der Bildung, auf einen selbstausgerufenen Bildungsnotstand aufmerksam zu machen.

Dass es an einer radikalen Kritik der Universität und der Gesamtheit staatlicher Institutionen, welche die Reproduktion des Kapitals gewährleisten, oft mangelt, ist offensichtlich; und zeigt sich nicht zuletzt auch an den Formen, in denen im letzten Jahr in Halle der Studierendenprotest geführt wurde. Aber auch jene, die diese für sich bereits gepachtet zu haben meinen, verlaufen sich nicht selten in ideologischen Sackgassen. Jede noch so richtige und scharfe Polemik liquidiert die eigene Kritik, wenn eine Perspektive der fundamentalen Umgestaltung vom gesellschaftlichen Ganzen a priori negiert wird.

Deswegen wollen wir gemeinsam, nach einem Vortrag der Antifa Kritik & Klassenkampf aus Frankfurt am Main, über die Möglichkeiten der theoretischen und praktischen Kritik der universitären und gesellschaftlichen Verhältnisse, jenseits von Standortlogik und Staatsaffirmation, diskutieren. In dem Vortrag wird die AKK FFM vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit den Frankfurter Studierendenprotesten über ihr Verständnis von Bildung, Krise und Widerstand referieren.

Radiointerview
Hier ist noch früheres Referat zum Thema als Text.

Organisiert von der FAU Halle
Unterstützt vom Alternativen Vorlesungsverzeichnis (ALV)
16.01.2015
19:00 Uhr
VL-Infladen Glimpflich
Ludwigstraße 37
06110 Halle