Donnerstag 27.5. Bernd Drücke – Anarchismus seit 1968 und in der DDR

Donnerstag 27.5. Bernd Drücke – Anarchismus seit 1968 und in der DDR

Uhrzeit: 19 Uhr
Ort: Uniplatz, Im Sitzungszimmer des Melanchtonaniums

Die Vielfalt des Anarchismus in Deutschland lässt sich gut anhand seiner Presse aufzeigen. In den letzten 150 Jahren sind unzählige schwarz-rote Sternschnuppen, aber auch langlebige und einflussreiche libertäre Zeitschriften entstanden.
Seit 1968 gibt es in der Bundesrepublik einen „neuen Anarchismus“. Und ohne die kleine libertäre Bewegung in der DDR würde es diesen autoritär-„sozialistischen“ Staat wohl noch geben.
Anhand von Anschauungsmaterial wird in die Geschichte und Gegenwart des Anarchismus eingeführt, mögliche Perspektiven werden zur Diskussion gestellt.
Der Referent Bernd Drücke hat 1997 zum Thema anarchistische Presse in Ost- und Westdeutschland promoviert. Seit 1998 arbeitet er als Koordinationsredakteur der gewaltfrei-anarchistischen Monatszeitung Graswurzelrevolution. Er ist Autor u.a. von „Zwischen Schreibtisch und Straßenschlacht? Anarchismus und libertäre Presse in Ost- und Westdeutschland“ (K & O, Ulm 1998) und „ja! Anarchismus. Gelebte Utopie im 21. Jahrhundert“ (Karin Kramer Verlag, Berlin 2006)
Lichtbildvortrag und Diskussion

Pressemiteillung von No Lager Halle

Einschüchterungswelle gegen Flüchtlinge im Lager Möhlau durch Botschaftsvorführungen und Abschiebeandrohungen

Während der Landkreis entscheiden will, ob das Lager Möhlau geschlossen wird und wo die Flüchtlinge in Zukunft leben sollen, versucht die Ausländerbehörde des Landkreises durch Abschiebungen Fakten zu schaffen.
Der Landkreis Wittenberg hat eine „AG Möhlau“ gegründet, die aus Vertretern der Parteien und der Verwaltung besteht. Diese soll ein Konzept erarbeiten, wie die Unterbringung der Flüchtlinge gestaltet werden soll. Am 28.04.2010 traf sich die „AG Möhlau“ im Lager Möhlau und hörte VertreterInnen der Flüchtlinge an.
Gleichzeitig überzieht die Ausländerbehörde des Landkreises die Flüchtlinge mit einer Welle von Botschaftsvorführungen und Abschiebeandrohungen.
Es begann mit einer Aufforderung an sieben Flüchtlinge, sich am 13. April bei der chinesischen Botschaft in Berlin vorzustellen. Die Flüchtlinge weigerten sich, „freiwillig“ an der Botschaftsvorführung teilzunehmen. Als sie am 27.04.2010 ihren Scheck (monatliche Sozialhilfe – 180 €) abholen wollten, wurden sie zwangsweise dem chinesischen Botschafter vorgeführt.
Ebenfalls am 27.04.2010 teilte die Ausländerbehörde Gräfenhainichen (Ausländerbehörde des Landkreises Wittenberg) zwei Familien und einem „Alleinreisenden“ aus dem Kosovo, die seit über 10 Jahre in der BRD leben, mit, dass sie Ende Juni höchstwahrscheinlich abgeschoben werden. Ihre Duldung wurde nur noch für 2 Monate verlängert.
Außerdem wurden 2 Familien und ein Alleinreisender aus Syrien aufgefordert, zu einer Botschaftsanhörung in Berlin am 12.05.2010 zu kommen.
Die Abschiebungen in das Kosovo und nach Syrien sind Folge der Unterzeichnung von Rücknahmeabkommen, der jeweiligen Länder mit Deutschland. Diese Abkommen ignorieren konsequent die aktuelle Lage der betroffenen Menschen in ihren Herkunftsländern.
So wurde immer wieder vehement von verschiedensten Organisationen darauf hingewiesen, dass die Sicherheit von Minderheiten wie den Roma, Ashkali, Kosovo-Ägyptern und Serben im Kosovo nicht gewährleistet ist und es auch keine Möglichkeiten für die Abgeschobenen gibt, sich dort eine Existenz aufzubauen oder auch nur ihre Kinder zur Schule zu schicken.
Auch der Appell des Zentralrats der Sinti und Roma an die Bundesregierung wurde mit diesem Rücknahmeabkommen ignoriert und damit letztlich auch die geschichtliche Verantwortung für die Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma während des Nationalsozialismus.
Diese von der Politik bewusst geschaffene Faktenlage, nutzt nun die Ausländerbehörde Wittenberg, um einen Teil der Flüchtlinge los zu werden. Sie schreckt nicht davor zurück, einen 18 Jährigen, hier in Deutschland geborenen Jugendlichen, der überhaupt kein albanisch spricht, die Abschiebung in das Kosovo an zu drohen.
Ebenfalls will die Ausländerbehörde Kurden und Yeziden nach Syrien abschieben. Sämtliche aus der BRD abgeschobene Yeziden verschwanden in syrischen Foltergefängnissen, der Besitz eines kurdischen Buches reicht in Syrien für eine Verhaftung.

Mit freundlichen Grüßen
no lager halle

Montag 10.05. Bertrand Stern – Ich bin so frei, mir die Freiheit zu nehmen, mich frei zu bilden

Ort: Melanchthonanium, Hörsaal A
Uhrzeit: 19 Uhr

Bildungsdiskussionen bleiben zumeist in den Widersprüchen von zivilisatorischen Ideologien verhaftet: Hierbei geht es um Schulen und um ihre scheinbare Verbesserung durch Reformen; hierbei geht es um Schüler und um ihre vermeintlich erfolgreiche berufliche Zukunft; hierbei geht es um eine eingeforderte Sozialität, die in einen unentwegten Wettbewerb mündet; und neben dieser schleichenden Beschulung des Menschen geht es hierbei auch um die bessere Verschulung der Bildung… Folglich geht es nicht um die persönliche Freiheit und Würde des Menschen, um sein selbstverständliches Recht, sich frei zu bilden, um ein Klima von radikaler Freiheit und auch nicht um das Entstehen einer prospektiv gestalteten, vielfältigen, lebendigen und originellen Bildungslandschaft..

Dieses eindeutige Plädoyer für einen radikalen Ausbruch aus der längst hinfälligen Institution Schule berührt logischerweise grundlegende menschliche Belange, insbesondere das Gedeihen der Bildung; daher mündet es in die Frage: Was wollen wir eigentlich?

Gedenkveranstaltung dem ermordeten Alberto Adriano am 11.06.2010 und Demo am 12.6.2010 in Dessau

Gedenkveranstaltung

Am 11.06.2010 findet in der Zeit von 14 – 16:30 Uhr eine Gedenkveranstaltung zum 10. Jahrestag des tödlichen Überfalls auf Alberto Adriano statt.

Ort: Gedenksteele im Dessauer Stadtpark (Ort des Überfalls).

Demonstration

Demonstration am 12.06.10
Treffpunkt: 13h HBF Dessau

In der Nacht vom 10. auf den 11. Juni 2000 wurde er von drei betrunkenen Neonazis im Dessauer Stadtpark zusammengeschlagen. Drei Tage später starb er im Krankenhaus an seinen Verletzungen.

Mehr Infos und ausführlicher Aufruf auf http://afa06.blogsport.de/adiano-gedenkdemo/

Griechische Gewerkschaft der Bankbeschäftigten (OTOE) ruft zu Streik am 6. Mai auf

Die griechische Gewerkschaft der Bankbeschäftigten (OTOE) hat für den 6. Mai 2010 zu einem landesweiten Streik wegen des Todes von drei Bankangestellten in Athen während des Generalstreiks am 5. Mai aufgerufen. Die Gewerkschaft gibt der Management der Bank und der Polizei die Schuld am Tod ihrer KollegInnen, die durch giftige Dämpfe infolge eines Brandes in einer Filiale an einer Demonstrationsroute ums Leben gekommen sind. Am 5. Mai hatten überall in Griechenland hundertausende von ArbeiterInnen gegen die Sanierung der Staatsfinanzen auf dem Rücken der Beschäftigen und RentnerInnen protestiert. Dabei kam es in vielen Städten zu wütenden Angriffen auf Symbole der Staatsmacht, dutzende von Banken und Konzernfilialen. Viele der Kundgebungen wurden von der Polizei mit Tränengas, Blendschock-Granaten und Knüppeln attackiert. Die griechische Polizei hat am Abend Kontrollpunkte an allen Zugängen zum Athener Stadtzentrum errichtet und mehrere besetzte Häuser und Projekte im Stadtteil Exarchia angegriffen.

In Athen waren nach Angaben von Gewerkschaften mehr als 200.000 ArbeiterInnen auf der Straße. Während des ganzen Tages lieferten sich Polizei und große Gruppen von wütenden Einwohnern immer wieder heftigste Auseinandersetzungen. In Thessaloniki zogen 50.000 Streikende durch die Stadt und zerstörten in der zweitgrößten griechischen Stadt mehrere dutzend Banken und Niederlassungen von Konzernen. In Patras schlossen sich Traktoren und die Fahrer der Müllabfuhr einer Demonstration von mehr als 20.000 Leuten, in der Verlauf im Stadtzentrum Barrikaden errichtet wurden. Es kam zu mehrstündigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Auch in Ioannina griffen DemonstrantInnen Banken und Konzern-Niederlassungen an. In Heraklion waren mehr als 10.000 Leute auf der Straße. In Corfu wurde das Verwaltungszentrum besetzt, ebenso in Naxos und in Naoussa das Rathaus.

Zu einem tragischen Zwischenfall kam es am Morgen in Athen, als ein Feuer in einer Filiale der Marfin Bank ausbrach. Drei Beschäftigte kamen durch giftige Dämpfe ums Leben, den anderen gelang es, aus einem oberen Stockwerk des Gebäudes über einen Laternenmast auf die Straße zu klettern.

Dass sich zu diesem Zeitpunkt überhaupt Beschäftigte in der Bank befanden, liegt nach Angaben von GewerkschafterInnen daran, dass ihnen von der Firmenleitung mit Kündigung für den Fall gedroht worden sei, dass sie nicht zur Arbeit erscheinen und sich stattdessen am Generalstreik beteiligen sollten. Diese Drohung ist umso ungeheuerlicher, als sich die betreffende Filiale der Bank an einer Demonstrationsroute befindet. In Griechenland ist es üblich, solche Banken zu schließen, da sie jedes Jahr dutzendfach aus Demonstrationen heraus angegriffen werden.

Darüber, wie das Feuer im Eingangsbereich entstanden ist, gibt es unterschiedliche Angaben. Zwar behauptete jemand gesehen zu haben, wie während der Auseinandersetzungen eine Blendschockgranate der Polizei in das Gebäude eingeschlagen sei. Wahrscheinlicher ist aber, dass es eine Brandflasche war, die den Eingangsbereich der Bank in Brand setzte. In einem Blog beschreibt ein Demonstrationsteilnehmer, die Schalterräume der Bank seien leer gewesen, als die Demonstration vorüber zog. Niemand habe gewusst, dass die Bank auch über Büroräume im ersten Stock verfügt habe, in denen sich Angestellte befanden. Als diese von den oberen Fenster aus den DemonstrantInnen zugerufen hätten, dass sich Menschen im Gebäude befinden, hätten Leute versucht, das Feuer zu ersticken und ins Gebäude zu gelangen. Alle Eingänge seien jedoch verschlossen gewesen. Ein anderer Augenzeuge berichtete auf Indymedia Athen, dass DemonstrantInnen versucht hätten, die Sicherheitsglas-Scheiben einzuschlagen, um die eingeschlossenen Bankangestellten zu befreien, dabei aber von der Polizei angegriffen worden seien und davon, dass der einzige mögliche Fluchtweg durch ein Fallgitter verschlossen gewesen sei, das sich nicht öffnen ließ.

Ebenfalls auf Indymedia Athen hat mittlerweile ein Angestellter der Marfin Bank schwere Vorwürfe gegen die Firma erhoben, weil es in der betroffenen Filiale nur unzureichende Sicherheitsmaßnahmen für einen Brandfall gegeben haben soll. So habe es u.a. weder ausreichende Installationen zur Brandbekämpfung gegeben, noch einen Fluchtweg aus dem Gebäude. Die Bankangestellten hätten somit im Falle eines größeren Brandes weder die Möglichkeit gehabt, eine Feuer zu löschen, noch eine Chance, sich aus dem Gebäude zu befreien. Es habe außerdem keinen hinterlegten Brandschutzplan gegeben, so dass die Feuerwehr zunächst mit einem Einsatzfahrzeug angerückt, sei, dessen Leiter zu kurz gewesen sei.

Im Netz ist zwischenzeitlich ein Video aufgetaucht, in dem wütende AnwohnerInnen den Chef der Bank bei einer Ortsbesichtigung unter massivem Polizeischutz als Mörder beschimpfen. Auch die Gewerkschaft der Bankbeschäftigten (OTOE) gibt dem Management und der Polizei die Schuld am Tod der drei Bankangestellten und wirft der Politik vor, politisches Kapital aus dem traurigen Ereignis schlagen zu wollen.

Bei den griechischen Basisgewerkschaften befürchtet man, dass die Regierung u.a. versuchen wird, die sich ausbreitende Protestwelle durch Angriffe auf die Infrastruktur der Protestbewegung einzudämmen. Eine Befürchtung, die nicht unbegründet zu sein scheint. So gab es heute auf youtube.com einen Clip zu sehen, der Polizisten dabei zeigt, wie sie die Scheiben eines linken Cafés einzuschlagen versuchen. In den späten Abendstunden des 5. Mai häuften sich außerdem Berichte über gezielte Angriffe der Polizei auf besetzte Häuser im Stadtteil Exarchia.

Quelle

Erklärung eines Angestellten der Marfin-Bank

Erklärung eines Angestellten der Marfin-Bank von fau.org

Die folgende Erklärung eines Kollegen der drei durch einen Band gestorbenen Beschäftigten der Marfin-Bank in Athen, erschien gestern im griechischen Original auf IndyMedia Athen. Sie wirft ein bezeichnendes Licht auf die Umstände, die zum Tod der ArbeiterInnen beigetragen haben bzw. darauf, warum diese überhaupt anwesend sein mussten, obwohl bekannt war, dass ihr Arbeitsplatz an einer Demonstrationsroute lag.

Meinen KollegInnen gegenüber, die heute so ungerechterweise ums Leben gekommen sind, fühle ich mich verpflichtet, den Mund aufzumachen und ein paar objektive Wahrheiten auszusprechen. Ich schicke diese Erklärung an alle Medien. Jeder, der noch einen Rest von Gewissen hat, sollte sie veröffentlichen. Alle anderen können weiter das Spiel der Regierung spielen.

Die Feuerwehr hatte das besagte Gebäude nie feuerpolizeilich abgenommen, sondern es wurde ohne Genehmigung benutzt, wie bei praktisch allen Firmen in Griechenland.

Das besagte Gebäude hat keine Brandschutzvorrichtungen, weder tatsächlich installierte noch geplante, d.h. keine Sprinkleranlagen an den Decken, keine Fluchtwege oder Löschschläuche. Es gibt nur ein paar tragbare Feuerlöscher, die natürlich nicht ausreichen, um ein größeres Feuer in einem Gebäude mit längst überholten Sicherheitsstandards zu löschen.

Bei keiner einzigen Filiale der Marfin-Bank gab es jemals Brandschutzschulungen für die Beschäftigten, nicht mal zur Bedienung der wenigen Feuerlöscher. Die Geschäftsführung benutzt u.a. die damit verbundenen hohen Kosten als Ausrede und tut nicht das Mindeste, um ihre Angestellten zu schützen.

In keinem einzigen Gebäude gab es jemals eine Evakuierungsübung mit den Beschäftigten, ebensowenig wie Schulungen durch die Feuerwehr, wie man sich in solchen Situationen verhalten soll. Schulungen gab es bei der Marfin-Bank nur zu Szenarien von terroristischen Aktionen, und dabei ging es speziell darum, wie die „Großkopfeten“ der Bank in so einer Situation aus ihren Büros fliehen können.

In dem besagten Gebäude gab es keinen speziellen Feuerschutzraum, und das obwohl es aufgrund seiner Bauweise in solchen Fällen sehr anfällig ist und obwohl es vom Fußboden bis zur Decke mit leicht brennbaren Materialien wie Papier, Plastik, Kabeln und Möbeln gefüllt ist. Wegen seiner Bauweise ist das Gebäude objektiv ungeeignet, um als Bank benutzt zu werden.

Niemand vom Sicherheitspersonal kennt sich mit Erster Hilfe oder Brandbekämpfung aus, obwohl die Sicherung des Gebäudes in der Praxis immer ihnen aufgetragen wird. Die Bankangestellten müssen sich je Laune von Herrn Vgenopoulos [dem Besitzer der Bank] in Feuerwehrleute oder Sicherheitspersonal verwandeln.

Die Geschäftsführung der Bank hat den Angestellten strikt verboten, heute zu gehen, obwohl sie selbst seit dem frühen Morgen immer wieder darum gebeten hatte – sondern zwangen die Angestellten auch dazu, die Türen abzuschließen und bestätigten telefonisch immer wieder, dass das Gebäude den ganzen Tag über abgeschlossen zu bleiben habe. Sie kappten sogar die Internetverbindung der Angstellten, um sie an der Kommunikation mit der Außenwelt zu hindern.

In Bezug auf die Mobilisierungen der letzten Tage werden die Angestellten der Bank inzwischen seit vielen Tagen vollkommen terrorisiert mit dem mündlichen „Angebot“: Entweder ihr arbeitet, oder ihr werdet rausgeworfen.

Die beiden Zivilbullen, die der besagten Filiale zur Verhinderung von Banküberfällen zur Verfügung gestellt wurden, sind heute nicht gekommen, obwohl die Geschäftsführung der Bank den Angestellten mündlich versprochen hatte, dass sie da sein würden.

So, meine Herren, nehmt eine Selbstkritik vor und hört auf herumzulaufen und so zu tun, als seid ihr schockiert. Ihr seid verantwortlich für das, was heute passiert ist, und in jedem anständigen Staat (so wie die Staaten, die ihr ab und zu als leuchtende Beispiele in euren Fernsehsendungen benutzt) wäret ihr für die oben genannten Aktionen schon längst verhaftet worden. Meine KollegInnen haben heute ihr Leben aus Böswilligkeit verloren: der Böswilligkeit der Marfin-Bank und von Herrn Vgenopoulos persönlich, der ausdrücklich sagte, dass jeder, der heute [am 5. Mai, dem Tag eines Generalstreiks] nicht zur Arbeit kommt, morgen erst gar nicht kommen braucht [weil er rausgeworfen werden würde].

Ein Angestellter der Marfin-Bank

Griechischer Originaltext
Englische Übersetzung

Die FAU Halle ruft dazu auf am 1.Mai nach Erfurt zu fahren

Die FAU Halle unterstützt folgenden Aufruf und wird sich an den Gegenaktivitäten zum Naziaufmarsch am 1. Mai in Erfurt beteiligen. Wer mit uns zusammen nach Erfurt fahren will wendet sich am besten persönlich an eine/n Genossin/en.

NICHT IN ERFURT. NIRGENDWO! – NICHT AM 1. MAI. NIEMALS!
March 17th, 2010

Am 1. Mai 2010 werden wir zusammen mit Tausenden von Menschen den Naziaufmarsch in Erfurt verhindern! An diesem Tag wollen wieder Nazis den 1. Mai benutzen und durch Erfurt marschieren. Das bedeutet, dass erneut Nazis aus ganz Deutschland ihre nationalistische, antisemitische und rassistische Ideologie hier offen ausleben und für ihre menschenverachtenden Ziele werben werden.

Das haben sie schon einmal versucht. Der breite Protest und Widerstand von mehreren tausend Menschen verhinderte dies.

Wie in Leipzig und Dresden bereits erfolgreich durchgesetzt, haben wir vor, uns auch in Erfurt mit Massenblockaden und durch weitere vielfältige Aktionsformen der NPD und den freien Kameradschaften entgegen zu stellen. Wir werden dafür sorgen, dass sie nicht marschieren können. Dieses Ziel eint uns über alle sozialen, politischen oder kulturellen Unterschiede hinweg!

Wir erklären:

* Wir sind entschlossen, den Aufmarsch der Nazis in Erfurt zu verhindern.

* Wir sind solidarisch mit allen, die dieses Ziel mit uns teilen.

* Von unseren Massenblockaden geht keine Gewalteskalation aus.

Unterstützt uns und kommt am 1. Mai 2010 nach Erfurt – gemeinsam werden wir die Nazis stoppen!

Strassendate.net

Des weiteren gibt es auch einen AntiFa Aufruf!

Komi E. klagt gegen Behörden-Rassismus

Am 29. April 2010 entscheidet das Verwaltungsgericht Halle/Saale über die Klage von Komi E., der sich in einer mündlichen Verhandlung gegen die repressiven Auflagen von Seiten des Ordnungsamtes im Landkreis Saalekreis Merseburg ausspricht.
Am 26.05.2009 fand in Merseburg eine Demonstration unter dem Motto „Gegen Residenzpflicht und gegen Einschränkung der Bewegungsfreiheit“ statt. Nach Ankunft am Bahnhof in Merseburg (Sachsen-Anhalt) musste der Veranstalter Komi E. die Auflage zur Versammlung vor Ort unterschreiben, da die Demonstration sonst hätte nicht stattfinden können. Die Inhalte der Auflage aber enthielten klar repressive Vorgaben. Ein Beispiel ist die erhobene Einschränkung der freien Meinungsäußerung. Zensiert werden sollen damit jegliche Äußerungen, die den „öffentlichen Frieden“gefährden. Der Veranstalter – und mit seiner Unterschrift auch die Demonstrant_innen – musste sich dazu verpflichten, Behörden, Institutionen oder Personen des öffentlichen Lebens nicht zu diffamieren, so heißt es weiter im Auflagetext. Die Auslegung des Wortes „diffamieren“ wird in der Regel mit gezielter Verleumdung durch Unterstellung gleich gesetzt. Die Tatsache, dass durch die aktuelle Asyl- und Flüchtlingspolitik Menschen über Jahre hinweg in Lager abgeschirmt und von der Teilhabe am sozialen, ökonomischen und kulturellen Leben ausgegrenzt werden, ist hingegen Realität und keine Unterstellung! In kolonialer Tradition kontrollieren und beschränken die deutschen Behörden also nicht nur die Bewegung von den Teilen der Bevölkerung, die aktuell um eine Aufenthaltsgenehmigung kämpfen, sondern auch von Menschen, die eine solche besitzen. Damit soll jeder Form antikolonialen Widerstandes „vorgebeugt“ werden.
Unterstützt Komi E. am 29. April 2010 vor Gericht! Sprecht euch gegen bürokratisierten Rassismus aus!
Weg mit der Residenzpflicht! Bewegungsfreiheit ist Menschenrecht!

Gerichtsverhandlung in Halle am 29.04.2010
Ort: Verwaltungsgericht Halle/Saale 10 Uhr

http://togoactionplus.wordpress.com

Soli-Erklärung für Priama Dija (Ukraine)

Wir, Auszubildende, Studierende und Beschäftigte in der Föderation der Bildungsinitiativen der Freien ArbeiterInnen Union FAU-IAA solidarisieren uns mit der ukrainischen Unabhängigen Studierendengewerkschaft „Priama Dija“. Deren AktivistInnen sind in der Folge ihres Engagements gegen Gebührenerhöhungen und die Kürzung finanzieller Förderungen für Studierende starken Repressionen von Seiten der Universitätsleitung ausgesetzt.

In den letzten sechs Monaten wurde AktivistInnen damit gedroht, dass ihren Eltern die Arbeit gekündigt würde. Andere Mitglieder der Gewerkschaft wurden der Universität verwiesen, UnterstützerInnen wurden eingeschüchtert und es gab Einschüchterungen seitens der Geheimdienste. In dieser „Atmosphäre der totalen Kontrolle“ werden zudem fundamentale Rechte verletzt. Wie ein freier Zutritt zu universitären Einrichtungen für studentische Gewerkschaftsmitglieder.
Diese Einschränkung und Unterdrückung für Gewerkschaftsmitglieder sind kein isoliertes Phänomen. So auch im Berliner Kino Babylon, wo der kämpfenden Gewerkschaft FAU Berlin der Zutritt verweigert wurde und einzelne Mitglieder nun rechtlich verfolgt werden. Einmal mehr wird hier deutlich, dass fundamentale Rechte durch die Autoritäten und Bosse einfach außer Kraft gesetzt werden können wenn sie ihre Macht bedroht sehen.

Wir kämpfen europaweit für eine freie, kostenlose und emanzipatorische Bildung für alle Menschen und unterstützen die Forderungen der ukrainischen Studierenden und verurteilen die Repression aufs Schärfste. Wir bitten alle Studierenden und GewerkschaftlerInnen dazu auf Protestbriefe und Solidaritätsaktionen zu organisieren.

Ein Angriff auf EineN ist ein Angriff auf alle!

Uneingeschränkte Solidarität mit den Betroffenen der „Priama Dija“!

Föderation der Bildungsinitiativen, FAU-IAA

Solikonzert für Belgrad-Six

Bei unserem am 3. April veranstalteten Solikonzert kamen, nach Abzug der Fahrtkosten der Musiker, 150 € für die Genossen in Belgrad zusammen. Das Geld wurde an die GeKo überwiesen und wird zusammen mit den Spenden anderer FAU Syndikate nach Serbien weitergeleitet.
Hintergrundinfos und den aktuellen Stand findet ihr auf der Sonderseite der FAU: http://www.fau.org/soli/belgrade6