Vortrag am 26.4.2010 – Was ist eigentlich Anarcho-Syndikalismus?

Was ist eigentlich Anarcho-Syndikalismus?

Ort: Melanchtonanium Hörsaal D
Uhrzeit: 19 Uhr

Jeder von uns hat die Formel „Ein Angriff auf eine von uns ist ein Angriff auf alle!“ schon mal gehört. Und ebenso haben wir alle schon oft die Phrase von der „Solidarität“ vernommen. Aber was könnte die wirkliche, praktische Bedeutung dieser und noch ein paar anderer bekannter sozialistischer Schlagworte aus der ArbeiterInnenbewegung sein?
Rudolf Mühland geht diesen und anderen Fragen nach und gibt dabei einen kleinen historischen Überblick über die Wurzeln des Anarcho-Syndikalismus und seine Entwicklung vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Dabei legt er einen Schwerpunkt auf die heutige Freie ArbeiterInnen Union (FAU-IAA) und ihre aktuelle Situation. So wichtigen Fragen wie:
* Wie sind die Menschen innerhalb der FAU organisiert?
* Welche kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Ziele verfolgt die FAU?
* Wer kann mitmachen?
oder auch
* Wie steht die FAU zur Bertiebsratsfrage?
* Wie steht die FAU zu Tarifverträgen?
und viele andere Fragen mehr werden angesprochen. Nach dem Vortrag mit Präsentation bleibt Zeit die aufgeworfenen Thesen zu diskutieren und weiterführende Probleme zu erörtern.

Vortag am 12.04.2010 – Was ist eigentlich Anarchismus?

Was ist eigentlich Anarchismus?

Ort: Melanchtonanium Hörsaal D
Uhrzeit: 19 Uhr

Obwohl Leo Trozki die anarchistische Bewegung schon in den 1920’ern „auf dem Misthaufen der Geschichte“ gesehen hat, ist diese Bewegung noch heute Weltweit vorhanden.
Was macht eine Idee, die vor über 150 Jahren das Licht der Öffentlichkeit erblickte noch heute attraktiv? Welche Ideen liegen
heutiger anarchistischer Praxis zu Grunde?
Von vielen als „Schwäche des Anarchismus“ bezeichnet, von den AnarchistInnen selbst jedoch als eine ihrer „Stärken“ betrachtet, hat die anarchistische Bewegung viele Wurzeln und im laufe der Geschichte kamen viele „neue“ Wurzeln hinzu. Praktisch und philosophische Fragen haben sehr früh dazu geführt das sich verschiedene anarchistisch „Schulen“ gebildet haben.
Anhand eines kleinen historischen Überblicks über die verschiedenen Strömungen des „Anarchimus“ und konkreter Beispiele aus dem Alltag geht Rudolf Mühland der Frage nach was Anarchie ist und welche Antworten sie für die Probleme Heute und in der Zukunft liefern kann.

Zur aktuellen Situation in Griechenland – Eine Übersetzung

Die FAU Halle ist solidarisch mit den Genossen und Genossinnen, die zur
Zeit in Griechenland auf die Straße gehen. Deshalb möchten wir einen von
ihnen hier zu Wort kommen lassen und veröffentlichen die Übersetzung
eines offenen Briefes, der aus der Perspektive eines beteiligten
Anarchisten Stellung zu den Ereignissen am 5. März in Athen bezieht.
Obwohl uns die Metaphorik unangenehm an die deutsche Geschichte
erinnert, haben wir sie in der Übersetzung belassen um dem Original
gerecht zu werden. Wir denken, dass der Brief trotzdem wert ist, auch im
deutschsprachigen Raum wahrgenommen zu werden.

Der Vorsitzende der GSEE (allgemeine griechische ArbeiterInnen-Konföderation), Panagopoulos, hat rechtliche Schritte gegen drei Personen eingeleitet, die ihn während der Streikdemonstration
am 5. März in April mit Joghurt und Kaffee beworfen hatten. Der berufsmäßige und gut schauspielernde Syndikalist zieht es vor, die Rechte der Bosse und Großindustriellen statt die der ArbeiterInnen zu verteidigen.
Offener Brief von einer der Personen, die für den Angriff auf Panagopoulos und Zusammenstöße mit seinen Leibwächtern rechtliche Konsequenzen fürchten müssen.

Offener Brief – Antwort an die Massenmedien

Ich bin eine der drei Personen, die von den „Papageien“ der Sicherheitsagenturen (Journalisten wie M. Triantafyllopoulos, G.
Souliotis) zu den Verantwortlichen für den „Arbeitsunfall“ des GSEE-Präsidenten während der Streikdemonstration am 5. März erklärt werden. Die Presse schreibt, dass der Staatsanwalt folgende Anklagepunkte vorbringt:

Körperverletzung (ohne Grund!?): Lasst uns aus seinem eigenen Mund hören, was Panagopoulos bisher, abgesehen von seinem Schutz für Bosse und UnternehmerInnen für tausende von ArbeiterInnen getan hat, die täglicher Körperverletzung in den Konzentrationslagern bezahlter Sklaverei erfahren oder für die Dutzende von Toten auf dem Altar des Profits.
Eindeutig zeigte sich seine Rolle der Proteste infolge des mörderischen Angriffs auf Konstantina Kuneva, während der sämtliche Gewerkschaftschefs sich mit GroßunternehmerInnen zusammentaten und den Status-Quo der Sklaverei und des Terrors in der Arbeitswelt, insbesondere der Reinigungsbranche, verschleierten. Vergessen Sie nicht, dass der Reinigungsvertrag für das GSEE-Gebäude mit einer dieser Firmen abgeschlossen wurde. (Konstantina Kuneva wurde wegen ihres gewerkschaftlichen Engagements im Gesicht mit Säure angegriffen)

Störung des öffentlichen Friedens: Ich bin Anarchist und akzeptiere keinen Frieden zwischen Ausgebeuteten und AusbeuterInnen, Unterdrückten und UnterdrückerInnen. Staat und Kapital haben der Gesellschaft vor langer Zeit den Krieg erklärt und ich habe gegen sie Stellung bezogen.
In diesem Klassenkampf ist Panagopoulos ein bezahlter Diener der Bosse. Als berufsmäßiger Gewerkschafter und angehender Parlamentarier ist er ein würdiger Nachfolger der Herren Protopappas und Polyzogopoulos, die zahlreiche staatliche und parteiliche Ämter erhalten haben – als Belohnung dafür, dass sie den Kampf der ArbeiterInnen verkauft haben.
Jedenfalls ist die GSEE nicht im geringsten eine „ArbeiterInnen-Konföderation“, sondern eine Tochterfirma der griechischen Industrieverbände, die alles daran setzt, den Klassenkampf zu unterbinden und die Maßnahmen der Bosse zu legalisieren. Ihre Rolle zeigte sich zum wiederholten Male währen der Dezember-Revolte 2008 als die GSEE eine geplante Demonstration absagte und auch keinen Streik in Solidarität mit den Tausenden revoltierender Menschen ausrief. Ich habe den „öffentlichen Frieden“ schon mehrfach gestört. Unter anderem am 17. Dezember 2008 als wir, die revoltierenden ArbeiterInnen und viele andere, das Hauptgebäude der GSEE besetzten und Panagopoulos aus seinem luxuriösen Büro mit Ledersessel warfen.

Beleidigung: Ich denke dass alle diese Berufsgewerkschafter nichts als widerliche, mafiöse ArbeiterInnenverräter sind.

P.S. Ich bin Anarchist und habe deshalb beschlossen, neben meinen anderen politischen Aktionen bei der „Assoziation von KellnerInnen, KöchInnen und anderer Angestellter der Gastronomie“ mitzumachen, weil ich glaube, dass nur durch selbstorganisierte Aktion von ArbeiterInnen eine Überwindung von Ausbeutung und Unterdrückung möglich werden kann.
Die einzige Beziehung, die ich und diese Assoziation mit dem verkauften Regime-Syndikalismus der GSEE ist Feindschaft.

D.V.

(nachdem der Brief veröffentlicht wurde begannen einige, unter ihrem vollständigen Namen öffentlich zu erklären, dass auch sie Panagopoulos angegriffen haben oder es gerne mal tun würden)

[Quelle: http://www2.de.indymedia.org/2010/03/276210.shtml Übersetzung der FAU Halle]

Video vom Ereignis auf:
http://www.youtube.com/watch?v=OJW33W9t0bw&feature=player_embedded

Utopien entdecken – Libertäre Tage in Dresden

Vom 1.-9. Mai finden in diesem Jahr die ersten libertären Tage in Dresden statt. Es werden Workshops, Vorträge, Demos aller Art statt finden und hoffentlich ein Zeichen an die Dresdner Bevölkerung gesendet dass AnarchistInnen vielleicht doch nicht die Chaos und Tod bringenden Randalierer sind wie die Medien es immer darzustellen versuchen.

Utopien

Gewerkschaftsfreiheit verteidigen! Demo am 20. Februar

Zwar gibt es nun einen ver.di-Haustarif, doch der befindet sich auf Dumpinglohniveau. Dafür klagt die Geschäftsleitung, mit massiven öffentlichen Subventionen im Rücken, weiter eifrig gegen die FAU Berlin, der Interessenvertretung eines großen Teils der Beschäftigten. Wurde sie als Gewerkschaft schon de facto verboten, versucht man nun, diese gar zu kriminalisieren. Sekretäre der FAU Berlin sind momentan akut von Haft bedroht, nur weil sie es angeblich wagen, das Wort „Gewerkschaft“ – und sei es nur sinngemäß – in den Mund zu nehmen. Ein einmaliger Skandal in der Geschichte der BRD.

Dieses De-facto-Verbot verstößt gegen das Grundrecht auf Koalitionsfreiheit und internationale Konventionen, etwa der ILO. Die akute Bedrohung einer Arbeitnehmerorganisation mit Haftstrafen verleiht dem zusätzlich eine menschenrechtlich bedenkliche Dimension. Dahinter steckt anscheinend der Versuch, die FAU Berlin mundtot und organisatorisch handlungsunfähig zu machen.

Diese Entwicklung, die vom Kino Babylon Mitte aktiv vorangetrieben wird, ist ein internationaler Skandal, der nicht einfach ignoriert werden kann. In den Tagen während der Berlinale werden wir deshalb verstärkt auf das Problem aufmerksam machen. Zusammen mit zahlreichen UnterstützerInnen werden wir insbesondere am 20. Februar für die Gewerkschaftsfreiheit in Deutschland eintreten.

Berlinale und Babylon

Von dem Glanz und Glamour der Berlinale haben die Babylon-Beschäftigten nicht viel. Konnten sie in den Jahren davor zumindest etwas Geld verdienen, werden die Servicekräfte dieses Jahr sogar gänzlich vor die Tür gesetzt. Das Kino wird während der Festspiele u.a. mit speziellen Berlinale-Arbeitskräften betrieben. Aus Sorge vor Unbequemlichkeiten?

Wir finden es unerträglich, dass ein international renommiertes Hochglanz-Festival von einem Veranstaltungsort Gebrauch macht, in dem die Beschäftigten derart behandelt werden und wo die Rechte zur Organisierung ihrer Interessen mit übelsten Machenschaften untergraben werden.

Auch die Berlinale werden wir deshalb eindringlich auf ihre soziale Verantwortung hinweisen.

Anarchafeminismus – Ein Ansatz der noch ausgearbeitet werden muss

Am 5.2.2010 ab 20 Uhr im VL/Ludwigstraße 37

Der Vortrag spannt einen Bogen von den Anfängen der anarchistischen und feministischen Bewegung über die Anarcha-FeministInnen der Mujeres Libres, dem Syndikalistischen Frauenbund, den Anarcha-Feministinnen der 1970 Jahre bis hin zu den neusten Erscheinungen der anarchistische und feministischen Bewegungen. Dabei verknüpfen sie Biographien mit Bewegungsgeschichte und Theorie. So entsteht ein lebendiges Bild einer zu Unrecht von der Geschichtsschreibung marginaliserten Bewegung, die darüber hinaus sowohl von eingefleischten Feministinnen als auch von AnarchistInnen nur all zu oft ebenso zu Unrecht ignoriert wurde.
Die beiden jungen Anarchistinnen nehmen uns mit auf eine Reise durch Zeit, Raum und Theorie. Wenn sie selbst auch lieber fragend voranschreiten, als all zu leichtfertig Antworten in die Welt zu entlassen, so gewähren sie uns doch einen profunden Einblick in eine Bewegung, die mehr als eine Wurzel hat. Diejenigen die weder etwas über die anarchistische noch die feministische Bewegung wissen, werden die Veranstaltung reichhaltig und fundiert informiert verlassen. Aktivistinnen beider Bewegungen, werden über die jeweils andere Bewegung neues erfahren und ggf. das eine oder andere Vorurteil verlieren lernen. Obwohl der Anarchismus die “Ablehnung jeder Herrschaft des Menschen über den Menschen” und die “Ablehnung jeder Ausbeutung des Menschen durch den Menschen” postuliert, haben sich Frauen von Beginn der anarchistischen Bewegung bis heute dazu gezwungen gesehen ihren eigenen “feministischen” Standpunkte innerhalb der anarchistischen Bewegung explizit zu vertreten. Dabei haben sie sich immer, mehr oder weniger stark, von bürgerlichen und (Partei-)Kommunistischen Feministinnen distanzieren müssen. Oft wendeten sie viel Energie auf, um ihre Positionen in gemischtgeschlechtlichen Organisationen zu entwickeln und zuvertreten. Aber es gibt auch zahlreiche Beispiel für eine autonome Organisierung der Anarchistinnen. Andererseits haben auch immer wieder Frauen in der feministischen Bewegung anarchistische Ideen und Prinzipien übernommen und sich früher oder später von auftauchenden reaktionären Strömungen im Feminismus distanziert. So treffen sich immerwieder Anarchistinnen und Feministinnen, ohne jedoch bisher eine geschlossene >Anarcha-Feminisistische Theorie< abgeliefert zu haben.
Dies ist auch sicher nicht im Interesse der Autorinnen der gleichnamigen Broschüre der Arbeitsgruppe Anarchafeminismus der libertären Aktion Winterthur. Vielmehr geht es ihnen darum mit AnarchistInnen und Feministinnen (und vielleicht sogar auch mit antipatriachalen Männergruppen?) in eine Diskussion darüber zu kommen, wie beide Ansätze heute miteinander verknüpft werden können. Dabei geht es neben der Theorie auch um praktische Konsequentzen für eine anarcha-feministische Bewegung.
Beim Anarcha-Feminismus handelt es sich, so jedenfalls die These der Referentinnen, trotz einer langen Geschichte und einer eindrucksvollen Ahnenreihe aktuell noch immer um einen “Ansatz der noch ausgearbeitet werden muss….”
Alle zusammen werden wir uns nach dem Vortrag mit den beiden Referentinnen über Stärken und Schwächen, sowie Potentiale und mögliche Synergieeffekte die aus einer Verschmelzung von anarchistischer und feministischer Theorie und Praxis (!) entstehen können, unterhalten. Vielleicht fangen wir ja auch schon direkt damit an?!

Send a Protest to Kino Babylon

Der erste Protestmailer, den GenossInnen der ZSP für uns eingerichtet haben ist jetzt Aktiv.Also macht euch baldmöglichst dran und sendet massenhaft Weihnachtsgrüßean die Babylon Bosse: 1-click protest mail. Hintergrund:Der Freien ArbeiterInnen-Union Berlin (FAU) wurde am 11.12.2009 per einstweiliger Verfügung vom Landgericht Berlin verboten, sich als Gewerkschaft oder Basisgewerkschaft zu bezeichnen. Dies ist der Höhepunkt einer Reihe von Versuchen der Neuen Babylon Berlin GmbH juristisch gegen die stärkste und aktivste Arbeitnehmervereinigung im Betrieb vorzugehen. Dieser Angriff auf das Grundrecht der Koalitionsfreiheit kommt einem Gewerkschaftsverbot gleich. Nach unserem Verständnis sind es immer noch die Beschäftigten selbst, die entscheiden, wie sie sich organisieren. Sollte dieser Beschluss Bestand haben, ist das nicht nur ein Angriff gegen die FAU Berlin, sondern gegen jede Form der unabhängigen Basisorganisierung.

Zum Protestmailer

Demo für „Gewerkschaftsrecht“

Pressemitteilung der FAU Berlin
Berlin, den 19.12.2009

300 Menschen demonstrierten gegen das Verbot gegen die FAU Berlin, sich als Gewerkschaft zu bezeichnen. Margaret-Thatcher-Award 2009 an Babylon-Geschäftsführer Timothy Grossman verliehen.

Trotz klirrender Kälte und kurzfristiger Organisation zogen etwa 300 Menschen durch Berlins Mitte, um gegen das faktische Gewerkschaftsverbot der FAU Berlin zu protestieren. Die Demonstration zog zum Kino Babylon Mitte, dessen Geschäftsführung die Einstweilige Verfügung am 11.12.2009 gegen die FAU Berlin erwirkt hatte.

In Redebeiträgen wurde nicht nur der skandalöse Beschluss des Landgerichts thematisiert, der das Grundrecht auf Koalitionsfreiheit aushebelt. Auch wurde die Rolle von ver.di und Linkspartei angesprochen, die in trauter Einheit mit Geschäftsführung den seit Sommer diesen Jahres andauernden Arbeitskampf unterliefen. Auf Initiative der Linkspartei, finanziert durch den Senat, schloss ver.di unlängst einen Tarifvertrag mit dem Kino ab – an der Belegschaft vorbei und unter dem eigenen Flächentarifvertrag.

„Unser monatelanger Kampf im Kino Babylon hat gezeigt, dass selbstorganisierter Widerstand von unten möglich ist und erfolgreich sein kann, aber auch mit allen Mitteln plattgemacht werden soll“, so Hansi Oostinga von der FAU Berlin in einem Redebeitrag. Und weiter: „Eine gute Gewerkschaft ist eine, die dein Chef nicht mag.“

Abschließend wurde Timothy Grossman, Geschäftsführer des Kino Babylon, in Abwesenheit der Margaret-Thatcher-Award 2009 für seine Verdienste um Aufrechterhaltung der gewerkschaftsfeindlichen Tradition verliehen.

FAU Berlin

FAU Berlin darf sich nichtmehr Gewerkschaft nennen!

Basisgewerkschaft: Verboten!

Der Freien ArbeiterInnen-Union Berlin (FAU) wurde am 11.12.2009 per einstweiliger Verfügung vom Landgericht Berlin verboten, sich als Gewerkschaft oder Basisgewerkschaft zu bezeichnen. Dies ist der Höhepunkt einer Reihe von Versuchen der Neuen Babylon Berlin GmbH juristisch gegen die stärkste und aktivste Arbeitnehmervereinigung im Betrieb vorzugehen.

Dieser Angriff auf das Grundrecht der Koalitionsfreiheit kommt einem Gewerkschaftsverbot gleich. Nach unserem Verständnis sind es immer noch die Beschäftigten selbst, die entscheiden, wie sie sich organisieren. Sollte dieser Beschluss Bestand haben, ist das nicht nur ein Angriff gegen die FAU Berlin, sondern gegen jede Form der unabhängigen Basisorganisierung.

Filmvorstellung: Ken Loach – „It’s a free world!“ am 14.10.2009 um 20 Uhr im VL Ludwigstraße 37

Zur Kampagne der FAU: „Leiharbeit abschaffen!
It’s a Free World
Regie und Drehbuch: Ken Loach

Mi 14. Oktober — 20:00 Uhr · VL, Ludwigstraße 37

Die menschliche Arbeitskraft wird zur Billigware
Ken Loach zeigt die Auswirkungen der Leiharbeit am individuellen Beispiel
der selbstbewussten Angie, die für eine Zeitarbeitsagentur arbeitet, die
ausländische Aushilfskräfte dem englischen Arbeitsmarkt zuführt. Als ihr
dann selbst gekündigt wird, versteht sie die Welt nicht mehr.
Kurzerhand gründet sie ihre eigene Arbeitsvermittlung. Unter noch
unwürdigeren Umständen und halbseideneren Arbeitsverträgen wird die
menschliche Arbeitskraft zu einer Billigware.

Die FAU (Freie ArbeiterInnen Union) Halle zeigt den Film aus Anlass der
bundesweiten Kampagne „Leiharbeit abschaffen!“. 800.000 LeiharbeiterInnen
gab es 2008 hierzulande. Sie verdienen im Schnitt 30 bis 50 Prozent
weniger als ihre fest angestellten KollegInnen, jeder achte muss seinen
Lohn mit ALG II aufstocken. Die Kampagne fordert daher die Übernahme der
LeiharbeiterInnen in die Festanstellung und die Nachzahlung der Löhne nach
dem europäischen Grundsatz des „equal treatment“.

Nähere Infos: www.leiharbeit-abschaffen.de
www.fauhalle.blogsport.de