Vortrag: Krise – Bildung – Widerstand

Die Krise geht auch an den Universitäten und Studierenden nicht vorbei. Die unter dem Druck kapitalistischer Verwertung durchgeführten Hochschulreformen verknappen die für Forschung und Lehre bereitstehenden finanziellen Mittel, sodass Überstunden für Lehrende und überfüllte Hörsäle und Seminarräume für Studierende nicht selten Anlass für Verwunderung oder Ärger sind. Während die einen sich nun vergangene Zeiten zurückwünschen, in denen Arbeiterkinder noch Arbeiter wurden und nicht die Universität besuchten, und einen letzten Zufluchtsort an exzellenten Unis, Fachbereichen oder „Eliteunis“ finden zu meinen, sind die anderen sich nicht dafür zu schade, tief in die Mottenkiste des „kreativen Protests“ zu greifen, um in deutschen Innenstädten etwa durch die symbolische Beerdigung der Bildung, auf einen selbstausgerufenen Bildungsnotstand aufmerksam zu machen.

Dass es an einer radikalen Kritik der Universität und der Gesamtheit staatlicher Institutionen, welche die Reproduktion des Kapitals gewährleisten, oft mangelt, ist offensichtlich; und zeigt sich nicht zuletzt auch an den Formen, in denen im letzten Jahr in Halle der Studierendenprotest geführt wurde. Aber auch jene, die diese für sich bereits gepachtet zu haben meinen, verlaufen sich nicht selten in ideologischen Sackgassen. Jede noch so richtige und scharfe Polemik liquidiert die eigene Kritik, wenn eine Perspektive der fundamentalen Umgestaltung vom gesellschaftlichen Ganzen a priori negiert wird.

Deswegen wollen wir gemeinsam, nach einem Vortrag der Antifa Kritik & Klassenkampf aus Frankfurt am Main, über die Möglichkeiten der theoretischen und praktischen Kritik der universitären und gesellschaftlichen Verhältnisse, jenseits von Standortlogik und Staatsaffirmation, diskutieren. In dem Vortrag wird die AKK FFM vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit den Frankfurter Studierendenprotesten über ihr Verständnis von Bildung, Krise und Widerstand referieren.

Radiointerview
Hier ist noch früheres Referat zum Thema als Text.

Organisiert von der FAU Halle
Unterstützt vom Alternativen Vorlesungsverzeichnis (ALV)
16.01.2015
19:00 Uhr
VL-Infladen Glimpflich
Ludwigstraße 37
06110 Halle

Mall of Shame

Konflikt um ausstehende Lohnzahlungen für Bauarbeiter der „Mall of Berlin“

Mall of Shame – erbaut auf Ausbeutung

Der Bau der „Mall of Berlin“ soll nach rbb-Angaben ca. eine Milliarde Euro gekostet haben und könnte nun in der Vorweihnachtszeit zum Symbol der gängig gewordenen Ausbeutung migrantischer ArbeiterInnen aus dem EU-Ausland werden. Subunternehmen haben Arbeiter aus Rumänien für schlappe fünf Euro Stundenlohn zehn Stunden am Tag schuften lassen, und am Ende nicht einmal diesen niedrigen Lohn vollständig an die Arbeiter bezahlt. Eine größere Gruppe dieser Arbeiter hat sich in der Gewerkschaft FAU Berlin organisiert, und wird nun schnell und entschlossen handeln, um die ausstehenden Löhne zu erkämpfen!

Wir haben eine Petition eingerichtet: Wenn ihr eure Solidarität kundgeben wollt, dann unterschreibt doch hier und hinterlasst einen Kommentar: change.org.

Außerdem benötigen die Arbeiter Spenden um ausreichend Verpflegung zu organisieren und sich einen Platz zu verschaffen, an dem sie gemeinsam unterkommen können: Spendenaufruf.

Mall of Shame


https://www.facebook.com/mallofshame

Vorstellung der Gefangenen-Gewerkschaft

Für Volle Gewerkschaftsfreiheit auch hinter Gittern!

Im Mai dieses Jahres gründeten Gefangene in der JVA Tegel die Gefangenen-Gewerkschaft (GG).
Dies ist ein wichtiger Schritt, denn bisher sind Inhaftierte von den bestehenden Gewerkschaften ausgeschlossen, da ihre Tätigkeit kein klassisches Arbeitsverhältnis, sondern ein „öffentlich-rechtliches Beschäftigunsgverhältnis eigener Art“ ist. Das bedeutet nichts anderes als Zwangsarbeit und Ausbeutung in den wachsenden gefängnisindustriellen Komplexen. Private Konzerne und staatliche Unternehmen fahren hier jährlich eine halbe Milliarde Euro Profit ein.

Gerade mal 10 Euro für acht Stunden Arbeit und Ausschluss von der Rentenversicherung sind Realität, die „Arbeitspflicht“ hebelt das Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes und das Streikrecht aus. Arbeitsrechtliche Standards bedeuten hinter Gittern nichts.

Das muss sich ändern!
Die zentralen Forderungen der GG sind daher Einführung des gesetzlichen Mindestlohns und Einbeziehung in die Rentenversicherung.

Die Reaktion der Staatsgewalt ließ nicht lange auf sich warten: die legitimen Forderungen der Gefangenen wurden mit Repression und Einschüchterungsversuchen beantwortet, Zellen wurden durchsucht und Gewerkschaftsunterlagen beschlagnahmt.

Über Organisation der GG, Repression im Knast und Möglichkeiten der Unterstützung von außen spricht GG-Sprecher Oliver Rast.

Gegen staatliche Repression und Solidarität mit dem gewerkschaftlichen Kampf hinter Gittern!

20.12.2014
17.00 Uhr
VL-Infoladen Glimpflich
Ludwigstraße 37

Präsentiert von der Freien Arbeiter_innen Union Halle und der Roten Hilfe Halle

Wir: im Zeitalter des Widerstands

Ein politischer Rundgang auf den Spuren von Douzinas Philosophie und Widerstand in der Krise.
Auch fünf Jahre nach Beginn der „Euro-Krise“ ist das Elend noch nicht überstanden – nur das Thema ist in den medialen Hintergrund gerückt. Costas Douzinas hingegen erörtert die globale Krise und das Recht auf
Widerstand. Der in London lehrende Professor ergründet neoliberale Biopolitik und direkte Demokratie. Er beleuchtet auch die Verantwortung der Intellektuellen, die Poesie der Multitude und diskutiert die Verschränkung von Populismus und Emanzipation. In der konkreten Entwicklung des Widerstands in Griechenland wird für Douzinas eine Strategie sichtbar: die symbiotische Verschränkung von außerparlamentarischer Bewegung und politischer Partei. Das ist einepragmatische und emphatische – einige Rezensionen nannten das Buch „allzu optimistisch“ – Herangehensweise an die viel diskutierte „Idee des Kommunismus“ und des Widerstands, dieses beständigen und bestechenden Merkmals des menschlichen Geistes. Der Übersetzer A. Förster (Berlin) und der Lektor R. Rothert (Leipzig) präsentieren und diskutieren dessen
politische und philosophische Hintergründe. Es ist ein Blick auf die Zukunft Europas und der Emanzipation.

Organisiert von FAU Halle und Abib Halle. Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt.
Veranstaltung: Andreas Förster und René Rothert. Das Buch zur Veranstaltung: Costas Douzinas, Philosophie und Widerstand in der Krise, Laika, Hamburg 2014.

11.12.2014
19:30 Uhr
VL-Infoladen Glimpflich
Ludwigstraße 37

Audimax-Besetzung

Am 20. Mai 2014 rief das Aktionsbündnis MLU zur Audimax-Besetzung auf. Anlass war die geplante Schließung der Fächer Medienwissenschaften, Informatik, Psychologie, Sportwissenschaften und Geowissenschaften. Auch das Studienkolleg ist in seiner Existenz bedroht. Anstatt der Vorlesungen fand ein alternatives Programm statt, welches sich mit den geplanten Kürzungen auseinandersetzte. Jedoch waren alle Dozierende und Studierende, deren Vorlesungen nun ausfielen zuvor informiert worden, die Besetzung lief also nach einem zuvor entworfenen Plan ab. Das Programm war straff durchorganisiert, Raum für eigene, spontane Beiträge wurde nicht gegeben. Das veranlasste wohl viele Studierende die Besetzung nicht wie geplant um 20 Uhr zu beenden. Auch Genoss*innen und Sympathisant*innen der FAU Halle waren vor Ort und gründeten zusammen eine Arbeitsgruppe, die sich mit Konzepten basisdemokratischer, langfristiger Strukturen an der Universität auseinandersetzte. Es fanden sich weitere Interessierte, mit denen wir das Organizing-Konzept besprachen und diskutierten. Unser Anliegen war es dabei, neue Perspektiven des Protests aufzuzeigen. Die Arbeit des Aktionsbündnisses beschränkt sich auf Abwehrkämpfe gegen die Kürzungen, wobei immer auf die Standortlogik der Herrschenden eingegangen wird und auf dieser Linie Gegenargumente formuliert werden, anstatt die Ursachen der Kürzungen in strukturellen Bedingungen zu suchen. Wir möchten dagegen eine tiefer gehende Kritik einleiten. Weiter lesen „Audimax-Besetzung“

FAU-Kundgebung gegen die Tarifeinheit

Am 1. Mai veranstaltete die FAU-Halle eine Kundgebung gegen die Tarifeinheit auf dem Marktplatz gegenüber vom DGB-Maifest. Tarifeinheit, die eigentlich schon vergessen war, soll nun per Gesetz festgeschrieben werden. Eine Idee die der BDA und der DGB nach dem Ende des Grundsatzes „ein Betrieb – ein Tarifvertrag“ geschaffen und nun der Politik zur Umsetzung gegeben haben. Die Tarifeinheit bedeutet für die Gewerkschaften, dass nur noch die Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern im Betrieb einen Tarifvertrag erlangen kann. Dazu muss das Streikrecht der anderen Gewerkschaften eingeschränkt werden. Dies zerstört den Gewerkschaftspluralismus und schränkt die Wahlfreiheit der Arbeiter_innen ein. Die Tarifeinheit stellt somit eine Einschränkung aller Gewerkschaften dar. Streikfreudige Belegschaften dürfen nicht einfach ruhig gestellt werden. Tarifverträge dürfen nicht nur Placebos sein, es muss allen Gewerkschaft gestattet sein einen Tarifvertrag zu erlangen bei Bedarf auch mit Streik. Der Streik war schon immer gewerkschaftliches Mittel Nummer eins. Es gab ihn schon, bevor Gewerkschaften entstanden, zuletzt kam erst der Tarifvertrag. Denn es gilt: Ohne Streik keine Gewerkschaft und somit keine Verbesserungen.
Weiter lesen „FAU-Kundgebung gegen die Tarifeinheit“

Workers Memorial Day in Leipzig 2014

Am 28. April machten sich vier Genoss*innen der FAU Halle auf den Weg nach Leipzig, um an einer Kundgebung anlässlich des Workers Memorial Day (WMD) teilzunehmen. Organisiert wurde diese von der FAU Leipzig, der Anarchosyndikalistischen Jugend (ASJ) und den Industrial Workers of the World (IWW). Am WMD wird international der Arbeiter*innen gedacht, die im letzten Jahr ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben durch unzumutbare Arbeitsbedingungen verloren haben und dem Wahnsinn von acht oder mehr Stunden Lohnarbeit regional und global durch seelische und körperliche Verletzungen erliegen. Dieser Wahnsinn ist oft einhergehend mit Arbeitsunfällen, weil betreffende Schutzmöglichkeiten während der Arbeit weg gespart wurden und Renovierungen von Fabriken dem Unternehmen „zu teuer“ sind. Viele Unfälle resultieren auch aus Überlastungen der Arbeiter*innen am Arbeitsplatz aufgrund von zu wenig Freizeit, fehlenden Pausen und Schlafmangel. Weiter lesen „Workers Memorial Day in Leipzig 2014“

Workers´ Memorial Day und 1. Mai

Am Montag, dem 28.04.2014 ist der „Workers´ Memorial Day“. An diesem Tag wird den Opfern der Lohnarbeit gedacht. Auch in Leipzig findet am 28.04. um 16 Uhr eine Aktion statt. Die FAU-Halle beteiligt sich an dieser Kundgebung. Wenn ihr auch mit nach Leipzig fahren wollt, dann seid am Montag 15 Uhr am Haupteingang des Hauptbahnhofs in Halle, hier ist der Treffpunkt der FAU-Halle.

Am 1. Mai betreibt die FAU-Halle einen eigenen Stand auf dem Markt. Ab 9:30 Uhr sind wir mit unserem Stand auf dem Marktplatz in Halle, allerdings wollte der DGB uns nicht auf seinem Fest, deshalb müssen wir uns auf der anderen Seite des Markts aufstellen. Unser Schwerpunkt liegt auf dem Protest gegen die „Tarifeinheit“. Wenn ihr wollt, dann kommt bei unserem Stand vorbei.

Instituts-Schließung verhindert!

Am 12.03.14 haben 3 GenoszInnen der FAU Halle an der öffentlichen Senats-Sitzung der Uni-Halle teilgenommen.

Wir haben uns an der Tulpe getroffen und munter „Organizing!- Flyer“ verteilt. (Text dazu siehe ebenfalls hier bei uns auf dem Blog!) Viele StudentInnen zog es an diesem Tag in die Tulpe, denn die Medien- und Kommunikationswiszenschaften (MuK) wankten und standen, was das nächste Semester anbelangt, auf dünnem Eis, sprich vor einem Immatrikulations-stopp. Also wurden Kürzungen und komplette Einstreichungen für diesen Studiengang befürchtet. Das Ergebnis der entscheidenden Abstimmung: 11 Stimmen waren für ein Aussetzen der Immatrikulation des Muk Studienganges und 12! Stimmen für die Immatrikulation für diesen Studiengang im neuen Semester.

Haarscharf. Weiter lesen „Instituts-Schließung verhindert!“

Solidarität mit dem Streik im TROTZDEM in Dresden!

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Seit dem 1.Februar streiken die KellnerInnen in der Dresdener Kneipe TROTZDEM.
Die Streikenden organisieren sich in einer Betriebsgruppe, welche Teil der Branchensektion Nahrung und Genussmittel (BNG) der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union Dresden ist.
Die streikenden KellnerInnen fordern einen Haustarifvertrag, mit einem täglichen Streikposten machen sie die Gäste auf die unhaltbaren Arbeitsbedingungen im TROTZDEM und in der Gastronomie-Branche insgesamt aufmerksam. Die Mitglieder der Betriebsgruppe wurden von der Chefin gefeuert, weil sie sich gewerkschaftlich organisiert haben, dagegen reichten die Betroffenen Klage beim Arbeitsgericht ein.
Die FAU-Halle solidarisiert sich mit den streikenden GenossInnen und sendet kämpferische Grüße an die Streik-Demonstration, die morgen, 19 Uhr vor dem TROTZDEM beginnt.

Mehr Informationen gibt es auf der Seite der Betriebsgruppe:
http://trotzdemunbequem.blogsport.de