Abstrampeln und Abzocke!

Das ASy Halle streitet für offene Löhne bei halleschem Fahrradkurier Cyclone

Am heutigen Freitagnachmittag versammelten sich knapp 20 Menschen um offene Lohnansprüche eines Kollegen gegenüber des halleschen „Cyclone Fahrradkurier und OverNight“ einzufordern. Für Gespräche hatte der Chef Thomas Güth jedoch „keine Zeit“, während er offensichtlich lieber fernsah.

Seit Wochen hat Güth Gesprächsangebote des Allgemeines Syndikats Halle (FAU) ignoriert. „Zwar hat sich Güth inzwischen auf ein Gespräch geeinigt, allerdings ist unsere Geduld inzwischen am Ende. Mit solcherlei arbeitsrechtlichen Verstößen ist nicht zu spaßen. Wir lassen uns nicht ewig vertrösten“ so Nepomuk Diener, Sekretär der halleschen Basisgewerkschaft.

Cyclone zahlt kein Urlaubsentgelt, kein Krankheitsgeld und versorgt den Fahrer auch nicht mit ausreichend Schichten. „So wie das hier abläuft, reicht es nicht mal für das zum Leben Nötigste“, so der betroffene Kollege. Es ist die übliche Missachtung arbeitsrechtlicher Mindeststandards, wie sie auch aus anderen Minijobverhältnissen leidlich bekannt ist.

Damit geraten Fahrradkuriere erneut in den Fokus. Auch bundesweit, momentan vor allem in Leipzig und Berlin, organisieren sich erfolgreich Fahrradkuriere von Deliveroo und Foodora innerhalb der FAU. Bereits im Verlaufe des Jahres konnten in Halle erfolgreich offene Ansprüche bei einem Pizzalieferdienst erstritten werden.

Deliver Union – Organisierung der Fahrradkurier*innen

Foodora & Co: Zahlt die Reparaturkosten!

Die Deliverunion Leipzig lädt alle Fahrer*innen und Unterstützer*innen zum Vortrag ein.

Seit April diesen Jahres kämpfen in Berlin Fahrende von Foodora und Deliveroo, um die Verhältnisse zu verbessern. Unterstützt werden sie von der Basisgewerkschaft FAU.

Zuletzt sind die Verhandlungen der FAU Berlin mit Foodora weitestgehend gescheitert, weil sich das Unternehmen weigert, auf die berechtigten Forderungen der Fahrer*innen einzugehen. Stattdessen wollen sie uns mit Brotkrumen abspeisen!

Der Abend soll einen Einblick in den Alltag der Fahrer*innen für Foodora und Deliveroo geben und über den aktuellen Stand des Arbeitskampfes in Leipzig berichten.
Denn die Arbeitsbedingungen für Fahrradkurier*innen sind prekär, das kann und darf so nicht bleiben! Interessierte, kommt, hört & unterstützt uns!

Ort: Institut für Zukunft, An den Tierkliniken 38, Kohlrabizirkus, Leipzig

Zeit: 01.12. – 18:00 Uhr

40 Jahre FAU – Happy Birthday

Es sind Änderungen bei den Auftritten der Bands zu Stande gekommen. Statt ‚Brüllaffe‘ und ‚Boykott‘ treten nun ‚fuckwinter‘ und ‚Stay‘ auf.

Vortrag zur Entwicklung der FAU Infoladen Glimpflich 19 Uhr
Konzert VL Kneipe 22 Uhr

Vortrag:

Die FAU wird 40 und wir gratulieren. 1977 begann die Organisation unter dem Namen „Initiative Freie Arbeiter Union“ (I-FAU) als verwegenes, fast aussichtsloses Projekt. Jedoch entwickelte sie sich in den letzten vier Jahrzehnten trotz verschiedener Widerstände zu einer der am längsten bestehenden und größten außerparlamentarischen Organisationen in der BRD. Dabei agiert und agierte sie stets unabhängig von den großen Gewerkschaften und Parteien, immer rebellisch und klassenkämpferisch. Mit Arbeitskämpfen wie der Mall of Berlin sorgte die FAU bundesweit für Aufsehen. Zeit um auf 40 Jahre bewegte Geschichte zurück zu blicken und in die Zukunft. Ein Vortrag zur Geschichte der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union.

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Geld fließt für ehemalige MinijobberInnen

Der Konflikt der FAU Halle mit der Pizzakette Domino’s wurde erfolgreich beendet. Die hallischen Franchisenehmer des größten Pizzalieferdienst weltweit müssen am ende doch zahlen. Zwei ehemalige geringfügig Beschäftigte hatten noch Lohnansprüche offen. Dabei ging es unter anderem um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlten Urlaub, unbezahlte Arbeitszeit und vorenthaltenes Trinkgeld. Besonders skandalös war die Entlassung einer Minijobberin, nachdem sie sich nach der Zahlung von Krankengeld erkundigte.

Nachdem auf die Forderungen der FAU zunächst mit unangebracht niedrigen Angeboten reagiert wurde, konfrontierte die FAU die Geschäftsführung in der Öffentlichkeit, klagte und konnte in einer Güteverhandlung ein besseren Vergleich erreichen. Domino’s Halle muss den Betroffenen nun insgesamt 700 € nachzahlen.

Dass es in prekären Arbeitsverhältnissen wie Minijobs zu Rechtsbrüchen kommt ist trauriger Alltag. Für die Geschäftsführung gehört es zur Strategie der Profitmaximierung den Beschäftigten Teile ihres Lohns vorzuenthalten. „Im Einzelfall die Konfrontation zu suchen und sich das zu holen, was einem zusteht ist ein wichtiger, aber nur ein erster Schritt. Ziel muss es sein die Rechte der Lohnabhängigen im Betrieb gemeinsam durchzusetzen und zu erweitern. Dafür müssen wir uns allen Widrigkeiten zum Trotz gemeinsam organisieren.“, so der Allgemeine Sekretär der FAU Halle.

Ein positiv Beispiel für gelungene Organisation in der Branche bietet die neu gegründete international vernetzte Deliverunion, die sich derzeit im Konflikt mit Foodora und Deliveroo befindet. Den kämpfenden FahrerInnen senden wir solidarische Grüße.

Chinabrenner: Arbeitskampf erfolgreich beendet

Den seit zwei Monaten andauernden Arbeitskampf mit dem Leipziger Restaurant Chinabrenner konnte die Basisgewerkschaft FAU Halle erfolgreich beenden. Gegenstand des Konflikts waren Lohnansprüche einer als Minijobberin beschäftigten Kellnerin. Die Chinabrenner GmbH hat den ausstehenden Lohn nun bezahlt.

Die Geschäftsführung der Chinabrenner GmbH hatte versucht, die Minijobberin mündlich und ohne Einhaltung jeglicher Fristen zu kündigen. Außerdem hatte die Arbeitgeberin keinen bezahlten Urlaub gewährt. Die Betroffene wandte sich an die FAU Halle, die die Chinabrenner GmbH über die Nichtigkeit der Kündigung informierte und den ausstehenden Lohn einforderte. Zur Unterstreichung ihrer Forderungen führte die FAU Halle eine gut besuchte Kundgebung vor dem Restaurant durch.

„Dass wir die Lohnansprüche unseres Mitglieds durchsetzen konnten, werten wir als vollen Erfolg“, so Dominik Amsel, Sprecher der FAU Halle. „Auch MinijobberInnen können eben nicht einfach von jetzt auf gleich und ohne jegliche Fristen gekündigt werden.“

Gewerkschaftliche Erfahrungen und die aktuelle Studie des RWI – Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung zeigen, dass es sich beim Chinabrenner keineswegs um einen Einzelfall handelt. In der Studie gaben von den befragten MinijobberInnen in der Gastronomie 67 Prozent an, dass sie keinen bezahlten Urlaub bekommen. 60,4 Prozent gaben an, dass ihnen im Krankheitsfall kein Entgelt gezahlt wird.

„Angesichts der Zahlen kann man nur von einem branchenweiten Problem sprechen. Aber leider wissen viele MinijobberInnen nicht um ihre Rechte. Das Beispiel Chinabrenner zeigt, dass sich gewerkschaftliche Organisierung lohnt“, so Amsel weiter.

Die FAU Halle bietet jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 18 und 19 Uhr eine gewerkschaftliche Sprechstunde an. Mehr Informationen dazu finden sich hier.

Kundgebung gegen Arbeitsrechtsverstöße im Restaurant Chinabrenner

Pressemitteilung der FAU Halle/Saale vom 09.04.2017

Interessierte informieren sich

Die FAU Halle protestierte in Leipzig gegen die Ausbeutung in einem chinesischen Restaurant.

Seit sechs Wochen befindet sich die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union Halle (FAU) mit dem Leipziger Restaurant Chinabrenner im Konflikt. Deshalb führte sie am 8. April eine Kundgebung vor der Gaststätte durch. Von 18 bis 21 Uhr informierten 20 AktivistInnen der Basisgewerkschaft die KundInnen des Lokals mit Flugblättern, Schildern und Gesprächen über einen Arbeitskonflikt dieser gastronomischen Einrichtung. Vereinzelt sahen daraufhin manche Gäste von einem Besuch im Chinabrenner ab.Schilder mit verschiedenen Sprüchen

Aktuell macht die Minijob-Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen Schlagzeilen: Minijobbenden werden Arbeitsrechte verweigert, obwohl sie Standard sind und ihnen gesetzlich zustehen. Die Ergebnisse decken sich mit unseren Erfahrungen, dass z.B. bezahlter Urlaub besonders in kleineren Betrieben eher selten gewährt wird. Der Chinabrenner ist hier leider keine Ausnahme.

Darüber hinaus herrscht z.T. ein seltsam, willkürlicher Umgang mit den Beschäftigten. Besonders betroffen sind gerade MinijobberInnen. Ein Mitglied der FAU musste dies erfahren, indem sie fristlos, ohne Angabe von Gründen und formwidrig entlassen wurde. Nachdem sich die FAU in den Konflikt eingeschaltet hatte, musste die Geschäftsführung die Rechtswidrigkeit dieses Verhaltens eingestehen. Die Verhandlung mit der ArbeitnehmerInnenvertretung verläuft bislang jedoch schleppend. So äußert sich die Geschäftsführung nicht über Art und Umfang der zu zahlenden Lohnansprüche. „Leider ging die Gegenseite nur unbefriedigend auf unsere Gesprächsangebote ein. Außerdem ist ein nicht unerheblicher Teil der Ansprüche bereits fällig. Aufgrund dieser Verzögerungstaktik sehen wir uns gezwungen, eine direktere Form der Kommunikation zu wählen“, so der Sprecher der FAU Halle, Dominik Amsel.

Trotz des bisherigen Verhandlungsverlaufs ist die FAU weiterhin an einer gütlichen Einigung in dieser Auseinandersetzung interessiert und zeigt sich jederzeit gesprächsbereit.

Chinabrenner: Gutes Essen, schlechte Arbeitsbedingungen?

Pressemitteilung der FAU Halle/Saale

Die FAU Halle befindet sich aktuell mit der Betreiberin des Restaurants „Chinabrenner“ in Leipzig in einem Konflikt um Lohnansprüche einer Beschäftigten. Vorausgegangen war eine unwirksame Kündigung der Minijobberin durch die Chinabrenner GmbH sowie mehrere kleine und größere Vergehen gegen geltendes Arbeitsrecht.

Unter den chinesischen Restaurants in Leipzig genießt der „Chinabrenner“ den Ruf, vorzügliches Essen zu gehobenen Preisen anzubieten. Davon profitieren allerdings nicht die MinijobberInnen des Betriebes, die die Gäste unterbesetzt für kaum mehr als den Mindestlohn bewirten.

Im vorliegenden Fall wurde von der Angestellten unbezahlte Mehrarbeit eingefordert und das Recht auf bezahlten Urlaub versagt. „Leider handelt es sich, unserer Erfahrung nach, bei den vorliegenden Verstößen gegen das Arbeitsrecht gerade im Minijobbereich um keine Ausnahme, sondern eher um die Regel“, so Dominik Amsel, Sprecher der FAU Halle.

Besonders schwer wiegen die Umstände der vermeintlichen Kündigung. Nach Auffassung der Vertretung der Geschäftsführung reiche eine mündliche Kündigung ohne Einhaltung von Fristen aus, da kein schriftlicher Arbeitsvertrag geschlossen wurde. Dieses Vorgehen der Chinabrenner GmbH ist rechtswidrig und bringt die Minijobberin um den Lohn, den sie zum Leben benötigt und der ihr selbstverständlich zusteht.

Die FAU Halle möchte den Konflikt einvernehmlich beilegen. Leider ist die Geschäftsführung der Chinabrenner GmbH auf ein Gesprächsangebot bislang nicht eingegangen. Bei einem Restaurant, das bislang von einem guten Ruf profitiert, ist dieses Geschäftsgebaren überraschend. Die FAU Halle hofft, dass die Geschäftsführung der Chinabrenner GmbH ihr Verhalten gegenüber der Belegschaft überdenkt und auf das Verhandlungsangebot eingeht.

Antifaschismus als Sisyphos-Aufgabe?

Gerade im Osten Deutschlands aber anderen Ecken Europas erreicht rechte Mobilisierung ein Ausmaß, gegen das nicht immer Widerstand leistbar ist. Während wir uns auf den Straßen abmühen, ziehen konservative Politiker*innen mit Gesetzesvorschlägen noch rechts an mancher “besorgten Bürgerin” oder manchem „besorgten Bürger“ vorbei. Im Kampf um ein Mindestmaß an Menschenrechten kommt dabei überlastungsbedingt die Formulierung emanzipatorischer Antworten auf aktuelle soziale Ängste in der Bevölkerung zu kurz. Eine Auseinandersetzung mit Strategien für eine gerechtere Gesellschaft findet in der radikalen Linken nicht mehr ausreichend statt. Die radikale Linke verkommt so, ohne es zu wollen, zu einer Verteidigerin des nicht tragbaren Status quo und verliert dabei trotzdem beständig an Boden. Im Vortrag werden Thesen zur aktuellen Dynamik antifaschistischer Bewegung in Deutschland vorgestellt und mögliche, konkrete Lösungsansätze andiskutiert.

Wann: Mittwoch, der 15.03.2017, 20:00

Wo: VL-Kneipe, Ludwigstraße 37

Wer: FAU Dresden

Veranstalter: Allgemeines Syndikat Halle

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bildungswochen gegen Rassismus des Bündnisses „Halle gegen Rechts“ statt: http://www.bildungswochen.de/

Erfolg gegen Leiharbeitsfirma Polygon-AG

Ein Mitglied der FAU Halle hat seine Lohnklage gegen die Polygon-AG mit einem Vergleich erfolgreich beendet.

In der Güteverhandlung vergangenen Freitag konnte der Leiharbeiter Jan M. einen großen Teil seiner Ansprüche durchsetzen. Die Polygon AG erklärte sich bereit, ausstehendes Urlaubsentgelt sowie durch Annahmeverzug vorenthaltenen Lohn zu begleichen. Das Unternehmen hatte jegliche Kommunikation verweigert und gewerkschaftliche Verhandlungsangebote ignoriert.
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Diskussion: Jung und Billig in Halle?

Gegen Ausbeutung im Minijob!

Was haben Callcenter, Bowlingbahnen und Pizzaservices gemeinsam? Sie beschäftigen MinijobberInnen zu unmöglichen Bedingungen. Besonders viele Studierende findet man in diesen unsicheren Jobs. Nur kaum einer kennt seine grundlegenden Rechte im Betrieb und weiß, wie er sich gemeinsam mit seinen Kollegen erfolgreich für diese einsetzt. Dies will die FAU Halle mit ihrer Kampagne „Jung und Billig in Halle?“ ändern und stellt sie euch hier vor. Neben einer Analyse des Niedriglohnsektors und der Schlüsselstellung von Minijobs im Dienstleistungsbereich liefert die Veranstaltung eine Darstellung der größten Probleme im Minijob. Außerdem bekommt ihr eine Übersicht zu den wichtigsten Arbeitsrechten und eine Präsentation von erfolgreichen gewerkschaftlichen Aktionen der FAU Halle in diesen unsicheren Arbeitsverhältnissen.
Wenn ihr euch darüber informieren oder sogar selber in euren Minijobs aktiv werden wollt, dann kommt zur Kampagnenvorstellung.

12.01.2017 / Halle / Uniplatz / Melanchthonianum Hörsaal A / 18:30 Uhr / Eine Veranstaltung der FAU Halle / Gefördert vom Alternativen Vorlesungsverzeichnis (ALV) / www.fauhalle.blogsport.de / www.minijob.cc